Singer-Songwriter-Konzert in Rheinberg Überraschungsgast glänzt im Adler

Rheinberg · Nach zwei verschobenen Konzerten war die Singer-Songwriterin June Cocó endlich auf der Adler-Bühne zu sehen. Vor ihrem Auftritt begeisterte aber eine Newcomerin: Stina Holmquist.

 Singer-Songwriterin June Cocó stand nach zwei verschobenen Konzerten endlich im Schwarzen Adler auf der Bühne.

Singer-Songwriterin June Cocó stand nach zwei verschobenen Konzerten endlich im Schwarzen Adler auf der Bühne.

Foto: Armin Fischer (arfi)

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, heißt es im Volksmund. Gleiches sagte sich auch der Veranstalter des aus Corona-Gründen zweimal zuvor abgesagten Konzertes in der Reihe „Pflug und Segen“ im Schwarzen Adler. Darauf Bezug nehmend begrüßte die Singer-Songwriterin June Cocó im Anschluss an den Support von Stina Holmquist das Konzertpublikum mit den zunächst irritierenden Worten: „Frohe Weihnachten!“ Denn Cocós Auftritt sollte ursprünglich zu Weihnachten 2020 stattfinden, wurde dann aber auf Ende 2021 verschoben, musste erneut abgesagt werden, und fand schließlich nun am Freitag statt.

Den Support lieferte eine Newcomerin, deren Namen es sich zu merken gilt. Die schlicht als „Überraschungsgast“ angekündigte Sängerin und Musikerin, Komponistin, Arrangeurin und Poetin Stina Holmquist war mehr als eine Überraschung. Die junge Singer-Songwriterin glänzte mit eigenkomponierten und selbstgetexteten Titeln, mit einer eigenwilligen, wandlungsfähigen Stimme und nicht zuletzt wegen ihrer beeindruckenden Präsenz in Auftritt und Vortrag. Ihre schwedischen Wurzeln unterstreicht die hyperkreative Zwanzigjährige durch den Künstlernamen Holmquist. So hieß ihr Opa väterlicherseits. Mitte vergangenen Jahres erst begann Holmquists musikalische Karriere: Da gewann sie mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt gleich den sogenannten Kuk-Award in Essen. Ein Konzert auf dem Duisburger Traumzeit-Festival wenig später, ein darauffolgender Auftritt im Bollwerk in Moers und anschließend in Unna als Solo-Sängerin und E-Pianistin schlossen sich an. Doch auch mit Band war und ist sie vermehrt zu hören: So Ende 2021 live im Lokal Harmonie im Kreativquartier Ruhrort sowie seit letztem Monat auf ihrer Debüt-EP „Deep Water“.

Daraus präsentierte sie am Freitag unter anderem drei Titel, und zwar gemeinsam mit Paul Sabel als Zweitstimme und an der Posaune. Mehr von ihr gibt es bei einem Konzert am 7. Mai um 19.30 Uhr im Adler.

Die weitaus bühnen- und studioerfahrenere June Cocó, die mit bürgerlichem Namen Stefanie Stiegl­maier heißt, hatte es nach Holmquist sichtlich schwer, musikalisch gegenzuhalten. Selbst ihr Spiel mit zwei Klavieren, dem Einsatz eines Omnichords ebenso wie verschiedener elektronischer Effektgeräte, die Loops, Mehrstimmigkeiten und vieles mehr zu erzielen imstande sind, führten zu keinem nennenswerten Qualitätsunterschied zwischen beiden Sängerinnen. Daran konnten auch ihre Interaktionen mit dem Publikum nichts ändern, zum Beispiel beim Song „Superpower“.

(reife)
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