Spargelfest mit Food-Truck-Premiere Alpen lässt es sich schmecken

Alpen · Das Blumen- und Spargelfest lockte nach der zweijährigen Corona-Zwangspause Tausende Besucher an. Doch das Edelgemüse bekam kulinarische Konkurrenz. Bei der Premiere des Streetfood-Festivals gab es ausgefallene Gerichte.

 Im Hintergrund des Straßenfestes ist ein Bagger zu sehen. Die Besucher ließen sich von den umfangreichen Bauarbeiten im Ort nicht abschrecken.

Im Hintergrund des Straßenfestes ist ein Bagger zu sehen. Die Besucher ließen sich von den umfangreichen Bauarbeiten im Ort nicht abschrecken.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Strahlendblauer Himmel und frühlingshafte 17 Grad luden am Sonntag Tausende Besucher aus Alpen und Umgebung zu einem Bummel über das Alpener Blumen- und Spargelfest ein. Auf das traditionelle Spargelzelt mussten die Veranstalter in diesem Jahr wegen Personalmangels zwar verzichten, auf den Spargel allerdings nicht. „Wir freuen uns, dass alle Gastronomen im Ort Spargelgerichte auf der Speisekarte haben“, sagte Organisatorin Petra Romba. Zudem gab es mit dem Streetfood-Festival auf dem Rathausplatz eine vielbeachtete Premiere.

Zehn Food-Trucks waren angereist, hatten von der Spargel-Ciche mit Bärlauch-Dipp über gegrilltes apulisches Brot mit Spanferkelragout bis zum Bio-Veggieburger für jeden Geschmack etwas dabei. Auf der Bühne sorgten die Bands „Headempty“, „2You“ und „Heat Wave“ mit heißen Rhythmen dafür, dass die Kalorien gar nicht erst den Weg zu den Hüften fanden. Frederik Paul, der das Festival gemeinsam mit Lukas Spettmann und Florian Bremenkamp organisierte, hatte zuvor Zettel auf den Stehtischen und Theken der Getränkestände verteilt. „Wir möchten dieses Streetfood-Festival künftig zweimal im Jahr anbieten. Dafür müssen wir wissen, wie es ankommt und was wir noch verbessern können.“

Erstmals standen beim Spargelfest zehn Food-Trucks auf dem Rathausvorplatz. Angeboten wurden zum Teil ausgefallene Gerichte.

Erstmals standen beim Spargelfest zehn Food-Trucks auf dem Rathausvorplatz. Angeboten wurden zum Teil ausgefallene Gerichte.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Von dem starken Zulauf an Alpens neuer Schlemmermeile profitierte auch die Bücherei, die im Lesegarten rund 1000 Bücher, Spiele und DVDs verkaufte, um Platz und Einnahmen für Neuanschaffungen zu haben. „Normalerweise machen wir das beim Nikolausmarkt, aber der ist ja in den vergangenen Jahren ausgefallen“, erklärte Kerstin Pieper, Vorsitzende des Musik- und Literaturkreises Alpen. Nebenan tobten bunt geschminkte Kinder auf der Hüpfburg, davor bot der Waldkindergarten die Erzeugnisse seiner Bienenvölker an. „Hier gibt es süßen Honig für die Mama, Met für den Papa und Spaß für die Kinder“, warb Erzieher Carlo Ridder.

Auch für Kinder gab‘s reichlich Programm. Am Stand des Kinderschutzbundes zum Beispiel konnten Blumentöpfe bemalt werden. Konstantin und Viktoria waren konzentriert bei der Sache.

Auch für Kinder gab‘s reichlich Programm. Am Stand des Kinderschutzbundes zum Beispiel konnten Blumentöpfe bemalt werden. Konstantin und Viktoria waren konzentriert bei der Sache.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Ein wichtiger Bestandteil des Alpener Spargelfestes war wieder die vom Naturschutzbund (Nabu) und der Gemeinde angebotene Pflanzentauschbörse. In diesem Jahr wechselten nicht nur Pflanzen, Stauden und Kleingehölze den Garten, sondern erstmals auch Gartenliteratur und kleinere Gartengeräte den Besitzer. Christian Chwallek erfuhr aus zahlreichen Gesprächen, dass Nachhaltigkeit und Verwertbarkeit eine immer größere Rolle einnähmen: „Die Pflanzentauschbörse wird von den Menschen wertgeschätzt. Von einer Wegwerfmentalität ist hier nichts zu spüren.“ Nabu-Mitglied Ernst Bosch wünscht sich, dass die Menschen ein anderes Bewusstsein für die Natur in ihren Gärten entwickeln: „Wir brauchen wieder wilde Gärten. Einfach mal ein Stück Rasen zur Wiese werden und Unkraut stehen lassen. Brennnesseln zum Beispiel sind für Schmetterlinge ganz wichtig.“

Frank Hodey nutzte die Gunst der Stunde, um an der Rathausstraße seine zehnte Filiale zu eröffnen und blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube, dass ein klassisches und modernes Sanitätshaus gut für Alpen ist.“ Der erste verkaufsoffene Sonntag seit langem tat dem Einzelhandel gut. „Man hat gemerkt, dass sich die Menschen sehr darauf gefreut haben. Und wir freuen uns, mal wieder neue Kunden von auswärts begrüßen zu dürfen“, sagte Verena Bongen-Schroller vom Elektrogeschäft Schmitz.

Zum Charme des Straßenfestes trugen sicherlich die vielen Kunsthandwerker bei. Zu ihnen gehörte auch Korbflechter Stefan Reith. Was für viele ein Hobby ist, ist für Reith Beruf: „Ich habe in Oberfranken eine dreijährige Ausbildung zum Korbflechter absolviert.“ Ein Handwerk, das laut Reitz einen unerwarteten Aufschwung erlebe: „Das Thema Nachhaltigkeit ist in allen Köpfen. Wäschekörbe, Körbe für das Kaminholz oder zum Einkaufen liegen wieder voll im Trend.“ Urlaubsstimmung kam bei „Küste und mehr“ von Markus Krause auf. Kleine Strandhäuser, Namensschilder und Vogelhäuschen, alles in maritimen Farben gestaltet, ließen die Gedanken unweigerlich Richtung Meer wandern. Und genau von dort kommen seine kleinen Meisterwerke auch her. „Wir sind viel mit dem Wohnmobil gereist. Ich habe überall Treibholz gesammelt und irgendwann angefangen, etwas daraus zu basteln“, so Krause.

(erko)
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