Rheinberg Die Kita „Wolkenblick“ beseitigt Engpass

Rheinberg-Ossenberg · Die Stadt hat das Obergeschoss der früheren Grundschule in Ossenberg umgebaut. Der DRK-Kreisverband führt dort nun eine neue Kindertagesstätte.

 Erzieherin Silke Jordan und Emma bauen, Salih zeigt seine Giraffe und Nadine Cosson mit Tochter Emma schaut zu.

Erzieherin Silke Jordan und Emma bauen, Salih zeigt seine Giraffe und Nadine Cosson mit Tochter Emma schaut zu.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Kita-Plätze sind heiß begehrt, auch in Rheinberg. Dank der neuen Kindertagesstätte „Wolkenblick“ im neuen Teil der alten Grundschule in Ossenberg hat die Stadt jetzt wieder ein wenig Luft. Die Einrichtung ist gerade eröffnet worden und bietet 43 Jungen und Mädchen zwischen dem dritten Lebensjahr und der Einschulung Platz in zwei Gruppen. 34 Kinder kommen nun Tag für Tag an die Graf-Luitpold-Straße. Für Simone Ozga, Leiterin der Kita, steht aber fest: „Es dauert nicht mehr lange, bis die restlichen Plätze auch vergeben sind.“

Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach erinnerte daran, dass die Idee, eine Kindertagesstätte in den Räumen der ehemaligen Ossenberger Grundschule einzurichten, eher spontan gekommen sei. Dann sei alles sehr schnell gegangen. „Im Dezember hatten wir das erste Gespräch mit dem DRK-Kreisverband als Träger. Innerhalb von zwei Monaten hatten wir die Unterlagen für den Bauantrag zusammen. Weitere sechs Monate später lag die Baugenehmigung vor. Anfang dieses Jahres konnten die von der Stadt beauftragten Firmen loslegen.

Sie bauten das Obergeschoss des Grundschulneubaus komplett um. Die Schule war 2010 geschlossen worden. Danach wurde das Obergeschoss noch ein, zwei Jahre für die Ganztagsbetreuung genutzt. Seither stand es leer. Es musste richtig was getan werden, wie auch Stadt-Architekt Nils Bollen versicherte: „Es gibt jetzt drei Gruppen- und einen Mehrzweckraum mit jeweils rund 60 Quadratmetern Fläche“, so Bollen. Die Zimmer haben abgetrennte Ruheräume, der Mehrzweckraum ist mit einer ballwurfsicheren Decke ausgestattet und die Fenster haben Folien, die das Glas stabiler machen. Der Architekt: „Wir mussten auch eine komplett neue WC-Anlage bauen lassen und das Treppenhaus aus Brandschutzgründen komplett einhausen.“ Zudem wurde ein großes Fensterelement im Treppenhaus ersetzt, und es wurde eine Stahltreppe als zweiter Rettungsweg außen an das rund 40 Jahre alte Gebäude gesetzt.

Die kompletten Kosten inklusive der Einrichtung – für die das Rote Kreuz aufkommt – liegt bei 530.000 Euro. Kaltenbach: „Wir haben allerdings Fördermittel in Höhe von 440.000 Euro vom Land und vom Bund bekommen.“ Die Beigeordnete erinnerte daran, dass die Idee zur neuen Kita aus einer Notsituation entstanden sei: „Wir brauchten dringend eine weitere Einrichtung in Rheinberg. Und weil Ossenberg nur drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt, war das hier eine gute Lösung für uns.“

Der DRK-Kreisverband Niederrhein betreibt nun elf Kitas im Kreisgebiet. In Rheinberg ist es nach der „Flohkiste“ in Borth die zweite. Zudem kümmert sich das Rote Kreuz – ebenfalls im Ossenberger Schulgebäude – um die „Berka-Flöhe“, eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren.

Fünf Erzieherinnen arbeiten im „Wolkenblick“ Sie betreuen die Kinder von montags bis freitags zwischen 7.30 und 16.30 Uhr. „30 der 34 Kinder sind die komplette Zeit über hier“, erläutert Leiterin Simone Ozga. Werner Aleweiler, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, sagte, wohin die Reise geht: „Immer mehr Eltern wollen, dass ihre Kinder 45 Stunden pro Woche betreut werden. Das ist das Maximum.“

Viele Wolkenblick-Kinder kommen übrigens gar nicht aus Ossenberg, sind auch nicht überwiegend aus Borth oder Wallach. „In den drei Ortsteilen ist die Versorgung mit insgesamt vier Einrichtungen nämlich gut“, so Rosemarie Kaltenbach. „Viele kommen aus Millingen, aus der Innenstadt oder auch aus Budberg.“ Sie dürfen sich nun in den hellen, freundlich gestalteten Räumen austoben, dürfen spielen und können eine Menge lernen. Das freut auch Jan Höpfner. Er ist seit dem vergangenen Jahr Vorsitzender des DRK-Kreisverbands und sagt: „Am wichtigsten ist, dass sich die Kinder hier wohlfühlen und gut betreut werden. Nach den ersten Tagen können wir sagen: Das ist der Fall.“

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