Rheinberg Bunte Schutzmasken aus Stoffresten helfen doppelt

Gisela von Thenen hat aus der Not eine Tugend gemacht. Weil Corona-Schutzmasken knapp waren, hat sie selbst welche genäht und in der Bäckerei Löhle verkauft. 1000 Euro sind im Sparschwein gelandet. Das Geld geht an das Hospiz Haus Sonnenschein in Rheinberg.

 Gisela von Thenen (M.) hat in der Bäckerei von Ursula Löhle (r.) 1000 Euro als Spende an Beate Bergmann vom Haus Sonnenschein übergeben.

Gisela von Thenen (M.) hat in der Bäckerei von Ursula Löhle (r.) 1000 Euro als Spende an Beate Bergmann vom Haus Sonnenschein übergeben.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Mal kurz zum Bäcker, um Brötchen zu holen, und dann die wegen der Corona-Pandemie vorgeschriebene Mund-Nasenmaske vergessen. Kein Problem. In der Bäckerei Löhle an der Rheinstraße konnten Kunden gegen eine kleine Spende eine Schutzmaske aus Stoff kaufen. Gisela von Thenen hat die bunten Exemplare selbst genäht und möchte damit das Hospiz Haus Sonnenschein unterstützen. Mittlerweile sind fast 350 Masken über die Theke gegangen.

„Das lief wie geschnitten Brot, so dass rund 1000 Euro im Sparschwein gelandet sind“, frohlockt von Thenen. Das kann Bäckerei-Chefin Ursula Löhle nur bestätigen: Die Kunden hätten das Angebot sehr gut angenommen. „Dass damit eine Spende für das Hospiz verbunden ist, fanden sie toll“, so Löhle.

Zu Beginn der Corona-Krise waren Schutzmasken rar. So hat Gisela von Thenen aus der Not eine Tugend gemacht und sich an die Nähmaschine gesetzt. „Ich nähe viel und gern, hatte bunte Stoffreste in Hülle und Fülle“, erzählt von Thenen. Das Schnittmuster hat sie sich im Internet gesucht. Bei ein paar Exemplaren für Familie und Freunde ist es am Ende nicht geblieben.

Schnell kam die Rheinbergerin auf die Idee, die Corona-Auflage mit dem guten Zweck zu verbinden. Also wurde weiter genäht. „Teilweise habe ich morgens um 6 Uhr an der Nähmaschine gesessen. Das war ein richtiges Maskenfieber“, sagt sie schmunzelnd. Maskennähen sei nicht sehr kompliziert, doch irgendwann setzte Materialknappheit ein. Das Gummi ging aus. „Freunde und Bekannte haben mir ihre Bestände überlassen“, erzählt Gisela von Thenen. Rund 200 Meter „Schlüpfer-Gummi“ hat sie vernäht, bis alle Vorräte auf waren und sie auf ein Jersey-Gummiband setzte.

Beate Bergmann, Leiterin des Rheinberger Hospizes Haus Sonnenschein, freut sich über die unerwartete Spende, die in Insektenschutz für die großen Terrassenfenster des Neubaus fließen soll. „Das sind Dinge, die im Vorfeld nicht einkalkuliert werden, weil niemand darüber nachdenkt“, so Bergmann.

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