Rohbau fertig Richtfest ohne Kranz für das neue Hospiz

Leverkusen · Am 1. Januar soll das Haus in Betrieb gehen. Spenden gehen während der Corona-Krise zurück. Unterstützer hoffen, dass das geplante Benefizkonzert im September im Forum stattfinden kann.

 Der Rohbau ist fertig: Schirmherrin Johanna Gastdorf,  Christoph Meyer zu Berstenhorst (beide vorne) und weitere Besucher der Baustelle.

Der Rohbau ist fertig: Schirmherrin Johanna Gastdorf,  Christoph Meyer zu Berstenhorst (beide vorne) und weitere Besucher der Baustelle.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

So rund, wie die Entstehung des ersten integrierten Leverkusener Palliativ- und Hospizzentrums „PalliLev“ gelaufen ist, so zufrieden zeigten sich alle Beteiligten beim Richtfest. Nur auf Richtkranz und die geplante Zeremonie musste am Donnerstag wegen Corona verzichtet werden. „Trotz einiger Schwierigkeiten haben wir den Rundbau gemeistert“, betonte Investor Klaus Müller sichtlich erfreut. Der Geschäftsführer der HKM-Gruppe und Vorstand der von Heike und Klaus Müller gegründeten HKM-Stiftung, hatte den Neubau überhaupt erst ermöglicht, als er im Juni 2018 ein Grundstück an der Ecke Steinbücheler/Bruchhauser Straße erwarb und es dem Betreiber Palliativ- und Hospizzentrum „PalliLev“, Tochter des Regionalen Gesundheitsnetzwerkes Leverkusen, überließ. Jetzt hat Müller noch weitere Projekte in Vorbereitung. „Aktuell läuft die Suche nach einem Grundstück in Leverkusen“, sagte der Bauherr. „Wir planen eine Beatmungs-Wohngemeinschaft für schwerkranke Kinder.“

In den Vorjahren ist es „PalliLev“ gelungen, durch verschiedene Aktionen und Benefizkonzerte Spenden in Höhe von 250.000 Euro zu sammeln, die für die Einrichtung des Hauses benötigt werden. Dieselbe Summe sollte eigentlich dazu beitragen, die ersten Monate vorzufinanzieren. Von diesem Betrag kamen bislang aber erst 50.000 Euro zusammen. „Seit der Corona-Krise ist das Spendenaufkommen deutlich rückläufig“, bedauerte Einrichtungsleiter Christoph Meyer zu Berstenhorst. Nun ruht seine ganze Hoffnung darauf, dass wenigstens das für Samstag, 12. September, im Forum geplante Konzert mit Kasalla, Räuber und anderen unter dem Motto „Loss mer levve“ gelingt. „Wenigstens mit 1000, statt mit 3000 Besuchern“, so Berstenhorst, der das Engagement und die Unterstützung der Familie Müller besonders hervorhob. Schirmherrin Johanna Gastdorf nickte zustimmend. Sie wolle die Menschen dazu ermutigen, sich frühzeitig mit den Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen, begründete die Leverkusener Schauspielerin ihren Einsatz für das Hospiz.

Eigentlich war dessen Fertigstellung schon für Oktober geplant, verzögert sich jedoch. Neuer Eröffnungstermin ist 1. Januar 2021. Erste Gäste sollen einen Monat später am 1. Februar einziehen. Künftig bietet das Haus auf dem 1200 Quadratmeter großen Grundstück Platz für insgesamt zwölf Schwerstkranke und Sterbende, die dort die letzten Monate ihres Lebens verbringen können.

Zur Wohlfühlatmosphäre sollen nicht zuletzt die komfortablen und lichtdurchfluteten Räume sowie der Blick in den hübsch gestalteten Garten mit großzügigen Wasserbereichen beitragen. Zwei Apartments sind zur Übernachtung von Angehörigen reserviert. Ein Team aus 30 Pflegekräften und Ärzten sorgt im Schichtbetrieb rund um die Uhr dafür, dass es den Gästen an nichts mangelt.

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