Pumpennachbarschaften in Rheinberg Friedensgebete für die Ukraine

Rheinberg · Treffpunkt ist donnerstags an der Nachbarschaftspumpe an der Alpener Straße. Auch an der Marien-Kapelle Strommoers wird für den Frieden gebetet.

 Die Pumpennachbarschaft „Öm de elf Hüser“ betet an der Pumpe für den Frieden in der Ukraine.

Die Pumpennachbarschaft „Öm de elf Hüser“ betet an der Pumpe für den Frieden in der Ukraine.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Bei vielen Senioren kehren angesichts der Nachrichten aus der Ukraine die Erinnerungen an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs zurück. Es sind die Erinnerungen an Zerstörung, Flucht und Vertreibung, die den aktuellen Bildern aus der Ukraine so gleichen. „Ich habe mit einigen älteren Herren gesprochen, die mir weinend gegenüberstanden und sagten, dass sie genau das alles schon einmal mitgemacht haben“, schildert Edmund Schäfer. Genau diese Menschen wollte Schäfer nicht alleine lassen mit ihren Sorgen und der Angst. Deshalb hat er in seiner Nachbarschaft „Öm de elf Hüser“ (Alpener Straße) ein konfessionsübergreifendes Friedensgebet initiiert. Jeden Donnerstag gegen 18 Uhr trifft man sich an der Nachbarschaftspumpe, um gemeinsam zu beten.

Wöchentlich kommen zwischen acht und 20 Leute aller Glaubensrichtungen zum Friedensgebet. Und es ist nicht nur die Weltkriegsgeneration, auch viele Jüngere wollen ihre Gedanken teilen. „Wir können nicht viel tun, aber wir können zusammen beten und sprechen“, lädt Schäfer Interessierte zur Teilnahme ein. Er versichert: Es gehe dabei nicht um das „Amen“ hinter einem schnell gesprochenen Gebet. Es gehe darum, der Hoffnung und dem Mitgefühl Ausdruck zu verleihen.

Schäfers Ehefrau Karola bereichert die rund 20-minütigen Friedensgebete mit selbst geschriebenen Texten vor. Darüber hinaus werden in diesem Rahmen auch Briefe von Menschen aus der Ukraine vorgelesen, die darin ihre Situation schildern.

Parallel zu den Friedensgebeten in seiner Nachbarschaft hat Edmund Schäfer auch Gebete – mittwochs gegen 18 Uhr – an der Marienkapelle Winterswick angestoßen. Veranstalter ist der Verein zur Erhaltung der St. Marienkapelle Strommoers, in dessen Vorstand Schäfer aktiv ist. Auch hier werde das Angebot gut angenommen, sagt er. Etwa 25 Teilnehmer finden sich regelmäßig zum Gebet an der Kapelle ein.

Wie lange diese noch fortgeführt werden, kann Schäfer nicht sagen. „Solange die Menschen vor Ort das Bedürfnis danach haben – dafür gibt es keine zeitliche Befristung“, sagt er.

(nmb)
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