Johannes-Rau-Haus in Moers Awo-Seniorenzentren setzen Zeichen für die Ukraine

Moers · Die Awo-Seniorenzentren haben auf den Wunsch, Solidarität auszudrücken, reagiert und gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Ideen entwickelt.

 Petra Gierke und Uwe Horn haben vor dem Elisabeth-Selbert-Haus in Voerde ein „ukrainisches Beet“ angelegt.

Petra Gierke und Uwe Horn haben vor dem Elisabeth-Selbert-Haus in Voerde ein „ukrainisches Beet“ angelegt.

Foto: Awo Kreis Wesel

Es riecht nach frisch gebackenem Kuchen im Speisesaal des Awo-Seniorenzentrums Johannes-Rau-Haus. Zufrieden aussehende Bewohnerinnen und Bewohner haben gerade das Dessert eines ukrainischen Menüs genossen. Milchmädchenkuchen nennt man diesen Waffelkuchen mit gezuckerter Milch. Zur Vorspeise gab es Bortschtsch, eine typisch osteuropäische Suppe mit roter Bete, gefolgt von Kalduny, gefüllte Kartoffelknödel. Es sind ungewöhnliche Speisen für die Seniorinnen und Senioren, die sie sich aber ausdrücklich gewünscht haben: Sie möchten damit ihre Verbundenheit mit der Ukraine ausdrücken.

Menschen jeden Alters beschäftigt derzeit das Kriegsgeschehen. Bei vielen älteren Menschen kommen dabei Erinnerungen an die eigene Kindheit während des Zweiten Weltkriegs hoch. Sie kennen die Gefühle von Angst, Trauer und Ungewissheit, die Zerstörung und Flucht auslösen. Viele haben das Bedürfnis, darüber zu reden und auch etwas zu tun, um ihre Solidarität auszudrücken. Die Awo-Seniorenzentren haben auf diesen Wunsch reagiert und gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Ideen entwickelt.

So entstand in der Einfahrt des Elisabeth-Selbert-Haus in Voerde ein Blumenbeet in den ukrainischen Nationalfarben. Blaue und gelbe Hornveilchen weisen darauf hin, dass man dort in Gedanken bei den Ukrainerinnen und Ukrainern ist. Im Johannes-Rau-Haus in Moers wurde besagtes Abendessen im blau-gelb dekorierten Speisesaal serviert, begleitet von ukrainischer Musik.

Die Seniorinnen und Senioren wollten damit signalisieren, dass sie immer noch am Zeitgeschehen teilhaben, und dass sie auch noch als hochbetagte Menschen ein Zeichen setzen können – gegen diesen Krieg und für Frieden, heißt es.

Zu Gast war an diesem Abend auch Awo-Präsident Ibrahim Yetim. Auch er war begeistert von dem ukrainischen Menü und bedankte sich bei allen Beteiligten für die originelle Solidaritätsbekundung. Diese seien ganz im Sinne der Awo-Hilfsaktion „Herz für die Ukraine“, mit der der Kreisverband Geflüchtete bei ihrer Ankunft und Eingliederung unterstützt, sagte Yetim.

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