Lokalsport Topfavorit aus Frankreich

Der Favorit auf den Sieg im Sandbahn-Grand Prix, der am Sonntag um 17 Uhr beginnt, ist schon da. Bereits seit Freitag Abend hält sich der fünfjährige französische Wallach Merlerault auf der Galopprennbahn am Hessentor auf. Reiner Ording vom Rennverein: "Die Franzosen wollten kein Risiko eingehen, sind deshalb früh angereist."

 Jockey Stephane Pasquier (l.) hat gute Erinnerungen an Neuss. Auf Billy Allen gewann er 2005 den Sandbahn-Grand Prix.

Jockey Stephane Pasquier (l.) hat gute Erinnerungen an Neuss. Auf Billy Allen gewann er 2005 den Sandbahn-Grand Prix.

Foto: K.-J. Tuchel

An der Wettbörse wird dieses Pferd, zumal vom französischen Champion-Jockey Stephane Pasquier geritten, die absolute Spitzenposition einnehmen. Dessen Bilanz der Saison 2007 ist sensationell: 1054 Ritte mit 580 verschiedenen Pferden, 185 Siegen und einer Gewinnsumme für die Besitzer von etwas mehr als sieben Millionen Euro.

Das Fachblatt Sport-Welt geht von einem Kurs von Merlerault von 19:10 auf Sieg aus, damit würde man im Erfolgsfall nicht einmal das Doppelte des Einsatzes zurückbekommen. Die NGZ stellt alle elf Starter des Grand Prix vor. Es ist zudem das zweite Rennen der europäischen Sandbahn-Serie mit weiteren Rennen in Lingfield (England), Rom und Jägersro in Schweden.

l Nr. 1 Fighting Johan(Jockey Jean-Pierre Carvalho): Gute Leistungen bei zwei Starts in schweren Rennen in Cagnes, dabei aber ohne Chance gegen Merlerault. Die Kernfrage: Wie kommt er mit dem Sand von Neuss klar, der sich erheblich vom Untergrund in Cagnes unterscheidet? Immerhin weilte er im Dezember schon einmal in Neuss.

l Nr. 2 Merlerault (Stephane Pasquier): Seine Favoritenstellung ist unangefochten und auch berechtigt. Hat die größte Klasse aller Starter, doch auch für ihn ist der Neusser Sand eine Premiere. Eine Dreierwette ohne ihn wäre grob fahrlässig. Sein Jockey gewann schon vor drei Jahren hier mit Billy Allen hauchdünn vor Grantley. Der 30 Jahre alte Reiter ist der amtierende französischer Jockey-Champion, er ritt mehrfach den deutschen Weltklassegalopper Manduro und hat mit Rail Link schon den Arc in Paris gewonnen. Ein Jockey dieser absoluten Weltgeltung tritt nicht oft in Neuss an.

l Nr. 3 Global Champion (Andreas Helfenbein): Der Name des Pferdes entspricht nicht ganz den Chancen. Dritter oder Vierter, das wäre für ihn schon gut.

l Nr. 4 Fortec (Maria Papke): Hat beim letzten Start sogar Grantley geschlagen. Das Rennen am Sonntag ist aber noch schwerer. Trotzdem: Die Pferde des einstigen Beate Uhse-Verkaufsleiters Hans-Heinrich Jörgensen aus Großenkneten im Oldenburger Land laufen so schnell wie nie zuvor.

l Nr. 5 Grantley (Josef Bojko): Vier Mal ist Grantley in diesem Rennen schon angetreten, drei Mal Zweiter, ein Mal Sieger. Das spricht Bände, aber der treue Wallach ist auch wieder ein Jahr älter (jetzt elf) geworden und es fehlt ihm sein gewohnter Jockey Norman Richter. Josef Bojko ist nicht der große Verwandler solcher Chancen.

l Nr. 6 Led Zeppelin (Eddy Pedroza): Einer der beiden Neusser Starter - und das mit dem amtierenden deutschen Jockeychampion. Das Pferd hat sich gegen Ende der letzten Saison prächtig gesteigert, trotzdem wird das Gewinnen sehr schwer.

l Nr. 7 Personal Power (Andreas Suborics): Auf Sand bewärt, solides Können. Andreas Suborics ist sicher ein zusätzliches Plus für ihn in der Dreierwette. Hat es aber nicht leicht gegen diese Gegner.

l Nr. 8 Pinot Noir (Alexander Pietsch): Dieses Pferd ist wirklich in den Champion Stakes von Newmarket gelaufen, ein Rennen der Weltklasse. Das war ein Witz. Als er im Ziel war, hatte der Jockey des Siegers schon geduscht. Wird am Sonntag ähnlich werden.

l Nr. 9 Quiron (Torsten Mundry): Brandgefährlich. Kommt aus der Höhenluft von St. Moritz und hat den gebürtigen Neusser Torsten Mundry im Sattel. Beide kennen und mögen die Neusser Bahn, Quiron war hier dreifach siegreich. Hatte zudem in St.Moritz einen unglücklichen Rennverlauf.

l Nr.10 Elusive Flash (Filip Minarik): Die Stute aus US-Zucht gehört dem Russen Rashid Shaykhutdinow, wird in Iffezheim trainiert, war schon in großen Rennen platziert und ist ein bisschen die große Unbekannte.

l Nr. 11 Noreen (Pascal van de Keere): Zweites Pferd aus Neuss. Oft im Geld, aber das wird für die siebenjährige Stute von Didi Ulbricht am Sonntag schwer zu erreichen sein.

(NGZ)
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