Reitsport Tillmann kommt Wimpernschlag zu spät

Neukirchen · Frederic Tillmann muss sich bei den "Gut Neuhaus Indoors" im Großen Preis nur hauchdünn geschlagen geben.

 Zwei Mal auf Platz zwei beim Turnier auf dem eigenen Gestüt: Frederic Tillmann musste sich auf Quick Rubin (Foto) sowohl im Mächtigkeitsspringen als auch mit Qandor de Pilenie im "Großen Preis" nur knapp geschlagen geben.

Zwei Mal auf Platz zwei beim Turnier auf dem eigenen Gestüt: Frederic Tillmann musste sich auf Quick Rubin (Foto) sowohl im Mächtigkeitsspringen als auch mit Qandor de Pilenie im "Großen Preis" nur knapp geschlagen geben.

Foto: Sportfoto Marx

Nur ein Wimpernschlag war es, der am Ende aus dem Siegestraum von Springreiter Frederic Tillmann im Großen Preis, dem schwersten Springen der Gut Neuhaus Indoors am gestrigen Nachmittag, eine Niederlage machte. Knapp eine Sekunde betrug sein Abstand auf Martin Sterzenbach (RV Lippe-Bruch Gahlen), der auf Sambucca nach 32,13 Sekunden fehlerfrei über die Ziellinie in der Siegerrunde des S** galoppierte.

Der erfahrene Dorstener hatte die neunjährige Holsteiner Stute souverän durch den raffinierten Kurs der Parcourschefs Heinrich Heuschen und Nicole Hebmüller pilotiert. Frederic Tillmann vom gastgebenden RC Gut Neuhaus wollte Sterzenbach den Sieg im Großen Preis auf dem neunjährigen französischen Wallach Qandor de Pilenie streitig machen, lieferte eine ebenso famose Runde ab – doch ein Blick auf die Uhr enthüllte: 33,12 Sekunden! Und damit Platz zwei.

So feierte Sterzenbach nach 2009 seinen zweiten großen Sieg auf Gut Neuhaus, vor vier Jahren hatte er den Großen Preis bereits auf Lucia gewonnen. "Ich war nahe dran", konstatierte Frederic Tillmann, "bin aber dennoch mit der Leistung des Pferdes zufrieden – wir haben alles gegeben, nur Martin Sterzenbach war eben noch einen Wimpernschlag schneller".

Den beiden Topreitern waren die einzigen Nullrunden in der Siegerrunde gelungen, alle anderen fünf Paare machten Fehler. Darunter auch Publikumsliebling Gilbert Tillmann, der mit seinem Derby-Star Hello Max einen Abwurf kassierte und Vierter wurde. Franziska Scharrer (RV Torfgrafen Bergerhof) und ihr mächtiger Schimmelwallach Coragioso wurden nach einem Abwurf im Umlauf noch mit einer Schleife für Platz neun belohnt. Für Martin Sterzenbach war der Sieg im Großen Preis übrigens der zweite Sieg des gestrigen Tages. Er hatte unmittelbar zuvor das S* mit Joker gewonnen, allerdings im Sattel von Lavada. Und auch an den anderen Turniertagen nahm der Dorstener goldene Schleifen entgegen, unter anderem in zwei M**-Springen.

Der Große Preis war der spannende Abschluss des viertägigen Turniers, das einmal mehr geschätzt über 1500 Zuschauer aus dem ganzen Rheinlands anlockte. Sprichwörtlich "pickepackevoll" war die Reithalle des Tillmann'schen Gestüts auch wie erwartet am Samstagabend zum S* mit Stechen und anschließenden Mächtigkeitsspringen. Ersteres entschied ein "alter Bekannter" der hiesigen Pferdesportfans für sich: Guido Flaß (RV Wevelinghoven), der auf Priceless die schnellste fehlerfreie Runde ablieferte. Im Mächtigkeitsspringen, bei dem die Mauer mit jeder Runde höher gebaut wird, hieß der Sieger am Ende Eike Heise (RV Nethegau-Brakel).

Der 27 Jahre alte Pferdewirt ist als Spezialist für Mächtigkeitsspringen bekannt – ebenso sein Pferd, der zehnjährige Wallach Loxley. Und das Paar wurde nach diversen Siegen in den vergangenen Monaten in solchen Prüfungen auch in Grevenbroich seiner Favoritenrolle gerecht. Die 2,00 Meter sind für diese beiden kein Problem. Platz zwei teilten sich gleich vier Reiter: Frederic Tillmann auf Quick Rubin, Thorsten Schlitz (RFV Neuss) auf Lanigan, Markus Gundlach (RV Günhoven) auf Karenio du Breche und Helmut Kuck (RV Laurensberg) auf Quincey.

"Auch wenn der Sieg im großen Preis diesmal nicht im Rhein-Kreis Neuss geblieben ist – alle Reiter haben Topsport geboten und die Zuschauer begeistert", freute sich Indoors-Macher und Hausherr Friedhelm Tillmann, der mit der Resonanz, sowohl der positiven der Reiter als auch der Zuschauer, zufrieden war.

(NGZ)
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