Radsport Robert Bartko spurtet in Büttgen wieder in den Mai

Büttgen · Der Doppel-Olympiasieger von Sydney soll wieder das Zugpferd für das Bahnrennen am 30. April im Sportfroum werden

 Als BDR-Vizepräsident unterlegen, als Vorjahressieger wieder beim "Spurt in den Mai" in Büttgen am Start: Robert Bartko (l. mit Robert Bengsch).

Als BDR-Vizepräsident unterlegen, als Vorjahressieger wieder beim "Spurt in den Mai" in Büttgen am Start: Robert Bartko (l. mit Robert Bengsch).

Foto: Roth

Sein Versuch, Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) zu werden, scheiterte am Samstag im ersten Anlauf mit 256 zu 325 Stimmen am bisherigen Amtsinhaber Günter Schnabel. Stattdessen kann Robert Bartko in fünfeinhalb Wochen zum zweiten Mal den "Spurt in den Mai", das traditionsreiche Bahnrennen des VfR Büttgen, im Sportforum an der Olympiastraße gewinnen.

Denn der 38-Jährige, der vor zwölfeinhalb Jahren in Sydney olympisches Gold in der Einerverfolgung und mit dem deutschen Bahnvierer gewann, soll das "Zugpferd" für die 34. Auflage werden, die wie immer am 30. April auf dem Programm steht. "Robert hat zugesagt, jetzt basteln wir um ihn herum das restliche Fahrerfeld zusammen", sagt Andreas Beikirch. Der frühere Sechstage-Spezialist, im Dress des VfR Büttgen Junioren-Weltmeister im Punktefahren und inzwischen stellvertretender Vorsitzender der Radsportabteilung bei seinem Heimatverein, fungiert in diesem Jahr erstmals als alleiniger Sportlicher Leiter der beiden Büttgener Radsporttage. Und weil er immer noch über beste Beziehungen in die Szene verfügt, hoffen die Büttgener um Gesamtleiter Friedhelm Kirchhartz trotz eines seit Jahren schmalen Budgets auf ein namhaftes Fahrerfeld. Sechs Zweier-Mannschaften sollen in einem Ausscheidungsrennen, einem Sprintrennen mit sechs Wertungen, einem Jagdrennen, einer Vierer-Mannschaftsverfolgung und schließlich einem Rennen hinter Derny-Motorrädern um den Sieg im Omnium der Asse und damit um den "Großen Preis der Sparkasse Neuss" kämpfen.

Den sicherte sich im Vorjahr Robert Bartko an der Seite von Andreas Müller. Da der in Berlin lebende Österreicher andere Rennverpflichtungen hat, ist Beikirch noch auf der Suche nach dem passenden Partner für den Potsdamer, der neben seinen zwei Olympiasiegen vier Weltmeister- und 16 Deutsche Meistertitel in seiner Erfolgsbilanz stehen hat. Einige seiner Gegner stehen dagegen bereits fest. So haben die Tschechen Milan Kadlec, 2004 Olympiafünfter und drei Jahre später WM-Fünfter im Punktefahren, und Vojtech Hacecky, im vergangenen Jahr Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren, zugesagt. "Sie haben aus dem Vorjahr noch etwas gut zu machen", sagt Friedhelm Kirchhartz – da landete das hoch eingeschätzte Duo nämlich nur auf dem letzten Platz. Zugesagt haben auch die unverwüstlichen Alexander Aeschbach (38) – der Ex-Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren und achtfache Sechstagesieger belegte im Vorjahr Rang zwei – und Lars Teutenberg.

Der Mettmanner, einst auch im gelb-schwarzen Dress des VfR Büttgen aktiv und inzwischen 42 Jahre alt, gewann 2012 das Straßenrennen im Spurt vor Milan Kadlec. Bei der 51. Auflage rechnen die Büttgener mit einem zumindest zahlenmäßig noch stärkeren Feld als beim Jubiläum. "Denn einige Rennen, die uns bislang rund um unseren Termin Konkurrenz machten, haben inzwischen aufgegeben", weiß Friedhelm Kirchhartz, "die Zeiten für den Radsport sind hart."

Ob sich das angesichts der Wiederwahl von Rudolf Scharping als BDR-Präsident ändert, bleibt abzuwarten. Robert Bartko jedenfalls soll laut BDR trotz seiner Abstimmungsniederlage "künftig auf nationaler und internationaler Ebene in die Verbandsarbeit eingebunden werden."

(NGZ)
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