Jüchen Schnelleres Internet für Dörfer

Jüchen · Eine Umfrage in sechs Dörfern hat bestätigt: Das Internet ist zu langsam, 92 Prozent der Befragten wollen bessere Verbindungen. Die Verwaltung verhandelt mit einigen Anbietern. Doch: Die Finanzierung bleibt das Problem.

 In sechs Dörfern fehlt eine schnelle Internetverbindung. Die Gemeinde führt zurzeit Verhandlungen mit Anbietern, sie will eine Landes-Förderung beantragen.

In sechs Dörfern fehlt eine schnelle Internetverbindung. Die Gemeinde führt zurzeit Verhandlungen mit Anbietern, sie will eine Landes-Förderung beantragen.

Foto: Jens Schierenbeck

Der erste Schritt, um in sechs Dörfern schnellere Internetverbindungen zu erhalten, ist getan: Die Einwohner-Umfrage ist ausgewertet. Sie zeigt: In Neuenhoven-Schlich, Rath, Wallrath und Wey/Hoppers kriecht das Internet nur. "Die Einschätzungen unseres Arbeitskreises haben sich vollauf bestätigt", sagt Helmut Wittig, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Wallrath.

Aus der Fragebogen-Rücklaufquote von 57 Prozent schließt er, dass "schnelles Internet für viele Haushalte in den Orten ein bedeutsames Thema ist". Diese Daten will die Gemeindeverwaltung mit der Bezirksregierung Düsseldorf auswerten. "Wir wollen das Problem zügig angehen und hoffen auf Geld aus einem Förderprogramm", sagt Wirtschaftsförderer Jürgen Wolf gegenüber unserer Zeitung.

"Frage der Zukunftssicherung"

Im Mai 2012 hatte ein Arbeitskreis aus sechs Dorfgemeinschaften die insgesamt 1240 Einwohner zur Qualität der Internetverbindung befragt. Diese konnten auch angeben, ob sie das Netz beruflich nutzen und wie wichtig ihnen ein schnellerer Anschluss ist. Das wichtigste Ergebnis: es besteht eine Unterversorgung. In 94 Prozent der Haushalte liegt die Download-Geschwindigkeit unter 2000 Kilobit pro Sekunden.

Im Upload erreichen 91 Prozent der Haushalte eine Internetgeschwindigkeit von 250 Kilobit pro Sekunde. Für Helmut Wittig ist damit klar: "Kurzfristige Maßnahmen, um die Internetverbindungen in diesen sechs Orten zu steigern, sind unabdingbar." Dies stellt für ihn auch eine Frage der "Standort- und Zukunftssicherung" dar. Er hofft jetzt auf die Einladung zum nächsten Arbeitsgespräch im Rathaus. Dann wird es um die Kosten gehen.

Die Finanzierung ist das Problem beim Thema "schnelleres Internet": "Wir werden schnellstmöglich versuchen, Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen zu beantragen", sagt Jürgen Wolf. Doch bevor dieser Förderantrag gestellt werden könne, müsse Klarheit über den Kostenrahmen bestehen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten werden gerade ermittelt, die Angebote miteinander verglichen. So hat Wirtschaftsförderin Olivia Weidemann bereits Gespräche mit verschiedenen Anbietern geführt. Diese favorisieren auch unterschiedliche Möglichkeiten, um das kriechende Internet signifikant zu beschleunigen — von Glasfaserkabeln bis zu Funkverbindungen. Doch jeder potenzielle Netzbetreiber wird die Wirtschaftlichkeit im Blick haben. 1240 Einwohner in sechs Dörfern sind eine eher überschaubare Größe. "Ohne finanzielle Beteiligung wird ein Netzbetreiber für Glasfaserleitungen keinen Ausbau vornehmen", weiß auch Helmut Wittig.

(NGZ/rl)
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