Korschenbroich Ausreißerherde: 13. Rind betäubt und gefangen

Korschenbroich · Endstation Bahnhof: Am Samstag um 19.30 Uhr ging es dort für die letzte Kuh aus der Ausreißerherde nicht weiter. Ein Tierarzt betäubte sie per Blasrohr; sie wurde in einen Transporter verladen und zurück zum Heimathof in Raderbroich gebracht.

Kühe halten Korschenbroich in Atem
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Kühe halten Korschenbroich in Atem

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Frank Baum (39), Chef der Freiwilligen Feuerwehr Korschenbroich, konnte erst danach aufatmen, denn: "Das Tier war zwar betäubt, aber dennoch aufmüpfig. Wir wollten nicht riskieren, dass es womöglich den dünnen Maschendrahtzaun zur Bahnstrecke durchbricht." Deshalb wurde der S-Bahnverkehr für 20 Minuten unterbrochen; es kam zu einzelnen Verspätungen.

Betäubt, aber aufmüpfig

Damit ist eine der spektakulärsten Tier-Suchaktionen von Polizei und Feuerwehr in Korschenbroich beendet. 18 Feuerwehrleute und zwölf Polizisten hatten die Gegend nach den 13 flüchtigen Rindern durchforstet; auch ein Hubschrauber hatte ihre Verfolgung aufgenommen.

In der Nacht zu Mittwoch hatte die Herde ihren Weidenzaun niedergetrampelt. Bis Donnerstag waren alle entlaufenen Tiere wieder eingefangen worden — nur vom 13. Rind fehlte noch jede Spur.

"Wir haben die Suchaktion am Freitag Mittag abgebrochen und stattdessen die Bevölkerung um Hilfe gebeten", so Frank Baum. Ein Appell, der wirkte: Ein Anwohner an der Werner-von-Siemens-Straße bemerkte am Samstag gegen 16.50 Uhr eine freilaufende Kuh auf einem Grünstreifen an der Bahnstrecke und alarmierte die Polizei. Sie rückte mit sechs Beamten aus, auch der Besitzer des Tieres verfolgte mit Nachbarn die Einfangaktion. Mit vereinten Kräften wurde das betäubte Rind verladen.

Dabei war der Ausflug in die Freiheit für einige der 13 Kühe tödlich verlaufen: Drei mussten erschossen werden, eine war mit der S-Bahn kollidiert und auf der Strecke Mönchengladbach-Düsseldorf gefunden worden. Dadurch war es am vergangenen Mittwoch zu stundenlangen Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr gekommen.

Warum die Herde überhaupt ausgebrochen war, darüber hatte der Besitzer, der ungenannt bleiben will, gegenüber unserer Redaktion nur Vermutungen äußern können: "Die Tiere müssen total in Panik geraten sein."

(NGZ)
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