Jüchen Kritik an Buchtauschbörse

Jüchen · Die Jüchener Bürgerstifter sind seit März auch Bücherstifter: Bei der Buchtauschbörse in der Geschäftsstelle in Bedburdyck kann jeder gebrauchte Lektüre ausleihen. Der Zweck: neue Helfer zu finden. Doch es gibt Kritik.

 Die Jüchener Bürgerstifter in der Tauschbörse (v.l.): Anette van Dorp, Georg Aßmann, Manfred Ridderbusch und Peter Isenburg.

Die Jüchener Bürgerstifter in der Tauschbörse (v.l.): Anette van Dorp, Georg Aßmann, Manfred Ridderbusch und Peter Isenburg.

Foto: Andreas Baum

Krimis, Kinderbücher und mehr – rund tausend Secondhand-Titel drängen sich in weißen Regalen: Seit März 2012 können Besucher in der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung Lektüre austauschen. Eine gute Idee – eigentlich. "Beschwerden gab es etwa von der örtlichen Bücherei in Bedburdyck", erinnert sich Manfred Ridderbusch, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung. Auch gegenüber Anette van Dorp wurde Kritik laut, die Börse sei für das Scheitern des Buchhandels an der Odenkirchener Straße mitverantwortlich. Dabei geht es den Bürgerstiftern nicht um Bücher, sondern um deren Besitzer: "Die Buchtauschbörse ist für uns eine Möglichkeit, Unterstützer zu finden", sagt Peter Isenburg.

Zeitstifter gesucht

Die Jüchener Bürgerstifter wollen seit ihrer Gründung als unabhängige Institution "gemeinnützige, kulturelle und soziale Projekte" für die Gemeinde fördern. Das Prinzip: Die Ehrenamtler sammeln Spenden, die das Stiftungskapital bilden – mit dessen Zinsen können sie arbeiten. Aktionen, die in diesem Jahr realisiert wurden und werden, sind etwa Infostände, die Weihnachtswunschbaumaktion in Kooperation mit der Sparkasse oder die Unterstützung des Zirkusprojekts an der Lindenschule.

Mit dem Vorwurf, Bibliotheken oder Händlern zu schaden, haben sich die Ehrenamtler auseinandergesetzt; Gespräche mit der örtlichen Bücherei wurden geführt, und der schwelende Konflikt konnte ausgeräumt werden.

"Wir wollen mit der Buchtauschbörse einen Treffpunkt bieten, nicht nur für Bedburdyck", erläutert van Dorp. Inzwischen sei dieses Angebot auch in Jüchen oder Gierath bekanntgeworden. Und genau darum gehe es den Bürgerstiftern: "Die Tauschbörse soll ein Anreiz sein, sich mit der Arbeit der Bürgerstiftung auseinanderzusetzen", sagen die Vorstandsmitglieder. Ein Prinzip, das funktioniere: "Manche Interessenten kamen, um sich einen Krimi zu leihen – und fanden dann auch unsere Arbeit so spannend, dass sie uns in Zukunft unterstützen wollen", erzählt Manfred Ridderbusch. Zudem gebe es einige Stammkunden.

Wer zum Stöbern vorbeikommen will: In den Ferien ist die Buchtauschbörse nur am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr geöffnet; außerhalb der Ferien auch freitags von 9 bis 12 Uhr.

(NGZ)
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