Kolumne: Fit & Gesund Systeme sind der Motivation überlegen

Neuss · Der Personal-Trainer und Abnehmcoach Florian Kock aus Neuss schreibt an dieser Stelle regelmäßig über Themen wie Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden. Dieses Mal geht es um den Zusammenhang zwischen dem Erreichen von Zielen und Motivation.

 Florian Kock, langjähriger Personaltrainer und Fitnesscoach.

Florian Kock, langjähriger Personaltrainer und Fitnesscoach.

Foto: TG

Die ersten Wochen im neuen Jahr sind vorbei. Statistisch haben jetzt schon ein Drittel ihre Neujahrsmotivation verloren und die guten Vorsätze auf nächstes Jahr verschoben.

Dabei ist Motivation gar nichts, was man braucht, um ins Machen zu kommen. Das ist einer der häufigsten Glaubenssätze, die ich immer wieder höre. „Mir fehlt es einfach irgendwie an Motivation.” Man darf sich klarmachen, dass Motivation in Wellenform kommt und geht, sie sich langsam aufbaut, eine Zeitlang hält und dann abrupt abbricht. Sich rein auf seine Motivation zu verlassen, um etwas zu tun, ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Besser ist es, Systeme aufzubauen. Denn einmal etabliert, brauchen sie keine Motivation, sondern laufen wie ein Schweizer Uhrwerk Tag ein Tag aus.

Ein möglicher Weg, sich solche Systeme aufzubauen, ist über das sogenannte Habit Stacking. Hierbei erkennt man eine bereits etablierte Gewohnheit und baut die Handlung, die man etablieren möchte, auf. Möchte man zum Beispiel mehr Wasser trinken und macht sich jeden Morgen routiniert einen Kaffee, kann man während der Kaffee zieht oder von der Maschine gemacht wird, bereits ein Glas Wasser trinken. Die Gewohnheit des Kaffeekochens dient so als Auslöser für die zu etablierende Gewohnheit.

Ein weiteres Beispiel wäre, dass man erst seine Lieblingsserie anmacht, wenn man vorher auf dem Heimtrainer oder eine Runde spazieren war. Bei diesem „Erst das, dann das”-System braucht man etwas mehr inneren Antrieb, jedoch dient auch hier die Gewohnheit des Fernsehguckens als Auslöser beziehungsweise als Erinnerung, erst etwas für sich zu tun.

Beide Arten, das Habit Stacking und das „Erst das, dann das”-System funktionieren für unterschiedliche Individuen unterschiedlich gut. Meine klare Empfehlung ist es, mit dem System zu starten, wo man sich auf Anhieb mehr Erfolg verspricht. Denn auch hier muss das Motto heißen: Einfach eine Entscheidung treffen, einfach mal machen und auf dem Weg Anpassungen vornehmen.

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