Korschenbroich Dick macht Hoffnung

Korschenbroich · Liedberg Die Stadtverwaltung arbeitet unter Hochdruck, aber auch die besorgten Eltern lassen nichts unversucht, um ihre Gemeinschaftsgrundschule für den Ort zu retten. Und so trommelten sie für Montag Abend alle betroffenen und interessierten Elternteile zusammen.

 Für der Fortbestand des Schulstandortes werden zurzeit alle Register gezogen: 150 Mütter und Väter ließen sich von Bürgermeister Dick Hoffnung machen.

Für der Fortbestand des Schulstandortes werden zurzeit alle Register gezogen: 150 Mütter und Väter ließen sich von Bürgermeister Dick Hoffnung machen.

Foto: NGZ

150 Mütter und Väter hatten sich auf dem Schulhof in Liedberg versammelt, um vom Bürgermeister persönlich über den aktuellen Sachstand informiert zu werden. Der Grund: Für die Eingangsklasse der Liedberger Grundschule hatten sich bis zum Stichtag nur 14 statt 15 Kinder aus dem für die Schule von der Stadt vorgegebenen Schulbezirk angemeldet. Damit war die Mindestgröße für ein erstes Schuljahr ab August 2006 mit einem dicken Fragezeichen versehen.

Die für die Stadt Korschenbroich zuständige Schulrätin, die nach gültigen Schulgesetz handelt, hat den aktuellen Vorgang für 14 Tage ausgesetzt. "Das gibt uns etwas Luft", wandte sich Bürgermeister Heinz Josef Dick an die besorgten Eltern. Er versprühte Optimismus, allerdings wollte er der Entscheidung der Schulrätin nicht vorgreifen: "So lange ich nichts schriftlich habe, halte ich mich zurück."

Dennoch: Dick hatte gute Nachrichten im Gepäck. Er hatte den Rettungsversuch der Liedberger Grundschule schon am Sonntag eingeleitet, einen Widerspruch vorsorglich an die Schulrätin gefaxt, obwohl ihm noch kein offizieller Brief zu dem Vorgang vom Schulverwaltungsamt vorlag. Für Montag Abend hatte er den Ältestenrat eingerufen. Und auch das Ergebnis lässt die Eltern hoffen: Der Ältestenrat, bestehend aus den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, hatte sich einstimmig für den Erhalt der Schule ausgesprochen.

"Wir werden im Schulausschuss am 18. Mai die Schulbezirke in Überlappungsbezirke verändern, dann haben auch Eltern aus Schlich und Steinforth-Rubbelrath die Möglichkeit, ihre Kinder für die Grundschule Liedberg anzumelden", verbreitete Dick Hoffnung. Die Rubbelratherin Christiane Nilgen-Schmitz, die ernsthaft darüber nachdenkt, ihren Sohn Jonas künftig nach Liedberg zu schicken, wie einige Eltern aus Schlich auch, war die Transportfrage wesentlich.

"Dafür wird die Stadt sorgen, den Schultransport garantiere ich", versprach Dick unter Applaus der Anwesenden. Für den Schulerhalt warb auch das ehemalige Ratsmitglied Willi Schellen. Er verdeutlichte die Bedeutung von Kindergarten, Schule, Kirche und Vereinsleben für ein gut funktionierendes Gemeinwesen.

Dass der Schulausschuss-Vorsitzende Dietmar Ibach seinen Sohn bereits vor Monaten in der Andreas-Schule angemeldet hatte, wurde öffentlich nicht diskutiert. Ibach begründete dieses persönliche Vorgehen gegenüber der NGZ mit dem Wunsch seiner Frau, künftig wieder arbeiten zu gehen: "Wir haben in Korschenbroich Verwandte, da lässt sich die Betreuung besser regeln." Auch er hatte jetzt nichts unversucht gelassen, um den Erhalt der Liedberger Grundschule zu sichern.

(NGZ)
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