Lokalsport Auch Mikitenko hat zugesagt

Dass aktuell erst knapp 500 Meldungen für den Sommernachtslauf vorlagen, kann Klaus Ehren anderthalb Wochen vor dem Laufspektakel in der Neusser Innenstadt nicht schocken. "So sieht das eigentlich jedes Jahr aus. Der Rest kommt in der letzten Woche, da wartet noch jede Mange Arbeit auf uns", sagt der Geschäftsführer der TG Neuss.

Aber auch wenn die Masse noch fehlt, die Klasse ist schon vorhanden. Vor allem der Elite-Lauf der Frauen lässt nicht nur Laufexperten mit der Zunge schnalzen. Und seit am Dienstag ist das illustre Feld der Damen noch um eine hochklassige Starterin reicher: Irina Mikitenko vom TV Wattenscheid, die sich am vergangenen Wochenende in Tübingen den DM-Titel über 10 000 Meter geholt hat, gab ihre Zusage.

"Damit sind insgesamt vier Läuferinnen dabei, die im August bei den Europameisterschaften in Göteborg für Deutschland an den Start gehen", freut sich Asics-Manager Matthias Kohls, der für die Verpflichtungen der Topathleten verantwortliche zeichnet, über seinen jüngsten Coup.

Neben Mikitenko, die übrigens Anfang April beim Korschenbroicher City-Lauf Zweite geworden war, sind nämlich auch noch die Marathon-Frauen Claudia Dreher, Ulrike Maisch und Luminita Zaituc am 20. Mai in Neuss mit von der Partie. Dass Zaituc startet, steht definitiv allerdings erst seit Anfang der Woche fest.

Sie wollte erst den Düsseldorf Marathon abwarten, bevor sie sich entscheidet. Offensichtlich hat sie der Sieg am Sonntag so beflügelt, dass sie sich jetzt auch noch zutraut, in den Neusser Innenstadt gegen die starke Konkurrenz zu bestehen. Wobei Matthias Kohls vor zu großen Erwartungen warnt: "Zwei Wochen nach solch einem Hitze-Marathon kann sie natürlich nicht in Bestform sein." Und die wäre wohl nötig, um ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Denn nicht nur die nationale Konkurrenz ist bärenstark, auch aus dem Ausland haben sich Weltklasseläuferinnen angekündigt. Die Ukrainerin Natalya Berkut beispielsweise reist mit der Empfehlung an, bei ihrem Sieg im Jahr 2004 den Streckenrekord in Neuss unterboten zu haben.

Damals pulverisierte sie die Bestzeit, die die Kenianerin Edith Masai erst im Jahr zuvor auf der erstmals amtlich vermessenen 5000-Meter-Strecke aufgestellt hatte (15:32 Minuten). In 15:03 Minuten legte sie eine Zeit auf das Neusser Pflaster, die nur schwer zu unterbieten sein dürfte.

Masai wird es trotzdem versuchen, denn auch die Inhaberin der Weltjahresbestzeit über Halbmarathon (67:16 Minuten) gibt sich wieder die Ehre. Beim bislang einzigen Aufeinandertreffen in der Quirinusstadt hatte die Kenianerin die Nase vorne. Als sie 2003 als Erste ins Ziel auf dem Marktplatz lief, landete Berkut hinter ihr auf Platz zwei.

(NGZ)
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