Korschenbroich Constantin Hoffmann fühlt Nostalgikern auf den Zahn

Korschenbroich · Provokant und aufrüttelnd ist die Frage, der der Referent am 3. Oktober beim Festakt der Stadt Korschenbroich nachspürt: "Sehnsucht nach der DDR?! – Woher kommt die Verklärung des Unrechtregimes?"

Provokant und aufrüttelnd ist die Frage, der der Referent am 3. Oktober beim Festakt der Stadt Korschenbroich nachspürt: "Sehnsucht nach der DDR?! — Woher kommt die Verklärung des Unrechtregimes?"

Alle Korschenbroicher sind eingeladen, morgen ab 11 Uhr in der Alten Schule Steinstraße 18 mit dem Journalisten Constantin Hoffmann, auf die Suche nach einer Antwort zu gehen.

Eng ist Hoffmanns eigene Biografie mit der politischen Entwicklung verbunden: Der heutige MDR-Redakteur verließ 1981 als 24-Jähriger aus politischen Gründen die DDR. 1989 stand er in einem Reportagewagen am Brandenburger Tor und zitterte mit den Menschen der Maueröffnung auch an dieser besonderen Stelle entgegen. 1991 kehrte er dann in seine alte Heimat zurück, um die Demokratie mit aufzubauen. Bei ihm hatte die "Neugier auf so einen historischen Neuanfang" über die Bequemlichkeit des fertig eingerichteten Lebens gesiegt.

Die Begegnungen aus diesen innerlich und äußerlich bewegenden Jahrzehnten haben ihn geprägt: "Wer, wie ich erlebt hat, was er in seiner Lebenszeit niemals für möglich hielt, den Zusammenbruch des Sowjetimperiums, quasi über Nacht, der hält alles für möglich." Gutes wie Schlechtes. Deswegen will Hoffmann aufrütteln und piksen, wo es wehtut, wenn er im Spannungsfeld von ungezügeltem Kapitalismus und sozialer Marktwirtschaft 23 Jahre nach der Wiedervereinigung den Nostalgiker im ganzen Land auf den Zahn fühlt.

(RP)
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