Jüchen Anwohner: Bauarbeiten für Lärmschutz zu laut

Jüchen · Dieser Krach ließ Gerolf Hommel, den Vorsitzenden der FWG, am Montag nicht ruhen. "Ununterbrochene Schlaggeräusche" seien ab Mittag zu hören gewesen.

 An der A 46 bei Hochneukirch werden zurzeit Pfähle für die neue Lärmschutzwand gesetzt.

An der A 46 bei Hochneukirch werden zurzeit Pfähle für die neue Lärmschutzwand gesetzt.

Foto: l. Berns

Viele Hochneukircher fühlten sich laut Hommel dadurch gestört, ärgerten sich über den Lärm: "Wer nach zwölf Stunden Arbeit entspannen wollte, hatte dazu keine Chance", sagt der Hochneukircher verärgert. Er setzte sich auf sein Motorrad, hielt immer wieder an, nahm den Helm ab und horchte: Die Lärmquelle machte er schließlich an der Straße "An der Siedlung" aus — an der Baustelle für die neue Lärmschutzwand, die zurzeit an der A 46 errichtet wird.

Klaus Dahmen, Projektleiter der gesamten Baumaßnahme, erklärt, woher der Krach kommt: "Wir setzen zurzeit die Rammpfähle für die neue Lärmschutzwand." Konkret bedeutet dies, dass die Stahlrohre zunächst per Kran in die Erde gebracht werden. "Das letzte Stück müssen die Pfähle aber mit Wucht in den Boden geschlagen werden", erläutert Dahmen. Dies sei am gestrigen Montag geschehen. "Wir rechnen damit, diese Arbeit noch im Verlauf dieser Woche abschließen zu können — spätestens am Freitag, vielleicht schon heute." Deshalb könne es für die Anwohner noch mal laut werden. "Diese Arbeit wird auch deswegen deutlich wahrgenommen, weil der bisherige Lärmschutzwall bereits abgerissen wurde", so der Projektleiter.

Der Lärmschutz an der A 46 in Richtung Heinsberg wird zurzeit auf einer Länge von 500 Meter erneuert. Investitionsvolumen: rund 700 000 Euro. Die neue Wand wird um bis zu 4,70 Meter höher. "Das hängt zusammen mit dem Tagebau, der weiter wandert und 2017 die Autobahn A 61 unterbrechen wird", erklärt Dahmen.

Die Folge für die A 46: Sie wird deutlich stärker befahren werden. Um die zusätzlichen Fahrzeuge aufnehmen zu können, wird die Autobahn auf sechs Fahrspuren verbreitert — deshalb wird jetzt an dieser Stelle der Schutzwall erneuert und erhöht.

Was Gerolf Hommel kritisiert: "Niemand konnte sich auf den unerträglichen Lärm einstellen, weil es keine Bürgerinformation gab." — "Nein, wir haben die Anwohner nicht informiert", bestätigt Norbert Dahmen. Man habe die Maßnahme als "nicht so gravierend" eingeschätzt, dass man die Hochneukircher vorher hätte informieren müssen.

Das sieht der FWG-Chef anders. Er hat bereits Bürgermeister Harald Zillikens informiert: "Ich habe ihn noch direkt vor Ort angerufen. Das Gespräch war sehr schwierig, weil es sehr laut war." Hommel habe dem Verwaltungschef vorgeschlagen, ob man die Lärmquelle nicht durch eine Schutzwand abschirmen könne. Somit würde der Lärm erträglicher. Laut Hommels Auskunft soll der Bürgermeister versprochen haben, mit dem Landesbetrieb Straßenbau Kontakt aufzunehmen.

Der Befürchtung des FWG-Vorsitzenden, dass "der Krach noch über Wochen andauern könne", widersprach Norbert Dahmen "Die folgenden Arbeiten sind nicht mehr derart laut."

(NGZ)
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