Remscheid: Wieder mehr OPs in der Fabricius-Klinik Stadt will Not-Krankenhaus in Sporthalle im Juli abbauen

Remscheid · Die Matratzen sind noch eingeschweißt, die Betten ungenutzt. Das Anfang April eingerichtete Not-Krankenhaus mit 100 Plätzen in der Sporthalle Neuenkamp wurde bisher erfreulicherweise nicht gebraucht.

 Die Sporthalle Neuenkamp wurde auf dem Höhepunkt der Corona-Krise zu einem Not-Krankenhaus umfunktioniert.

Die Sporthalle Neuenkamp wurde auf dem Höhepunkt der Corona-Krise zu einem Not-Krankenhaus umfunktioniert.

Foto: Jochen Pries

Der „Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“, wie offiziell das zu Grunde liegende Krisenszenario bezeichnet wird, bei dem das Sana-Klinikum an seine Grenzen kommt und auch die in anderen Krankenhäusern der Stadt freigehaltenen Betten nicht mehr für die Behandlung von Corona-Erkankten ausreichen, ist bisher ausgeblieben. Darum hat der Corona-Krisenstab der Stadt jetzt entschieden, am 13. Juli damit zu beginnen, das Notkrankenhaus an der Neuenkamper Straße abzubauen. Das ist ein Termin mitten in den Sommerferien. Man habe dann noch ausreichend Zeit, die Halle wieder für den Sportbetrieb fit zu machen, sagte der Leiter des Krisenstabes. Sozialdezernent Thomas Neuhaus, auf Nachfrage.

Man habe zunächst auf eine Stellungnahme der Bezirksregierung gewartet. Als diese nicht kam, entschied die Stadt selber. Der Beschluss fiel vor dem Hintergrund sinkender Fallzahlen in Remscheid. Aktuell befindet sich nur ein mit dem Virus infizierter Patient in stationärer Behandlung, neun Menschen sind in angeordneter häuslicher Quarantäne.

Die Entscheidung steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Pandemie sich weiter in der Richtung der vergangenen Wochen entwickelt. Sollte es eine zweite Infektionswelle mit vielen schweren Krankheitsverläufen geben, könne man jederzeit umschwenken, sagte Neuhaus. Einerseits seien noch sieben Wochen Zeit, bis zum geplanten Start des Rückbaus. Aber auch wenn die Halle schon leer geräumt sei, könne sie schnell wieder in ein Krankenhaus umfunktioniert werden. Nur drei Tage brauche man dafür. Die für das Notkrankenhaus eingekauften Materialien, darunter ein ausrollbarer Vinylbelag, der den Hallenboden schont, werden eingelagert.

Die Fabricius-Klinik, die für einen möglichen Notfall Betten frei gehalten hatte, kehrt vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung wieder ein Stück weit zurück zur Normalität. Verschobene orthopädische Operationen sollen nun sukzessive nachgeholt werden, sagt der Leitende Oberarzt Gunnar Schauf. Die Corona-Schutzmaßnahmen würden dabei eingehalten.

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