Betreuung in Remscheid Grünes Licht für 80 neue Kitaplätze

Remscheid · Ohne Gegenstimmen spricht sich die Bezirksvertretung Süd für die Kita Sedanstraße aus. Am Ende überlagert der Druck, neue Betreuungsplätze schaffen zu müssen, die Bedenken zur schwierigen Verkehrssituation.

 Gleich gegenüber der Grundschule Walther Hartmann soll die Kita gebaut werden.

Gleich gegenüber der Grundschule Walther Hartmann soll die Kita gebaut werden.

Foto: Röser, Henning

Als die Abstimmung nach gut 90 Minuten intensiver Diskussion beendet war, war die Erleichterung bei Bezirksbürgermeister Stefan Grote (SPD) und Sozialdezernent Thomas Neuhaus (Grüne) mit Händen zu greifen. Ohne Gegenstimme beschloss die Bezirksvertretung Süd am Mittwochabend in der Aula der Sophie-Scholl-Gesamtschule den Bau einer neuen Kindertagesstätte an der Sedanstraße. Je eine Enthaltung gab es von CDU und Linken.

Hauptthema an diesem Abend war – wie schon in den Wochen zuvor – das Konzept zur Verkehrsanbindung der neuen Kita. Das Grundstück liegt am Ende einer schmalen Sackgasse, an deren Ende die Grundschule Walther Hartmann liegt. Schon heute ist die Verkehrssituation dort oft problematisch, weil Eltern ihre Kinder mit dem Auto am liebsten bis in die Klasse fahren möchten.

Die Sorge, dass sich diese Situation mit einer genau gegenüber der Schule entstehenden Kita potenziert, hatte die vergangenen Monate bestimmt. Zwei Themen standen dabei im Vordergrund: die Sicherheit der Kinder und der Wegfall von Parkplätzen für Anwohner und die Lehrer der Grundschule. Viele Varianten wurden von der Stadt geprüft, unter anderem ein Durchstich, der aus der Sackgasse eine Durchfahrtsstraße gemacht hätte. Nichts davon ließ sich realisieren.

Der am Mittwochabend verabschiedete Kompromiss sieht nun vor, dass in der Sedanstraße durch den Wegfall von zwei Parkplätzen mehr Platz zum Ausweichen im Begegnungsverkehr geschaffen wird. Zwei Parkplätze direkt vor der Kita sollen zudem Eltern vorbehalten sein, die ihr Kind bringen und abholen wollen. Zudem wird ein vorhandener Trampelpfad zwischen Wörthstraße und Sedanstraße zum befestigten Fußweg umgebaut. Das soll die Straße entlasten.

Die Kritik von Anwohnern, Eltern und Lehrern an den wegfallenden Parkplätzen und der zusätzlichen Verkehrsbelastung habe man sehr erst genommen, sagte Neuhaus. In der Abwägung könne es am Ende nicht das Ziel der Stadt sein, eine autogerechte Kita zu bauen. Richtschnur müsse vielmehr die Schaffung neuer Kitaplätze sein. Von den Eltern müsse erwartet werden, dass sie sich an die Verkehrsregeln halten und ihre und andere Kinder nicht in Gefahr bringen. Es gebe neben dem Auto andere Möglichkeiten, um sein Kind zur Schule zu bringen. „Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Parkplatz“, fügte Neuhaus hinzu.

 Der Dezernent berichtete, dass für den Südbezirk für das kommende Kindergartenjahr mehr als 170 Anfragen für einen Betreuungsplatz vorliegen. 80 Eltern könne man dort mit der neuen Kita helfen. Daniel Pfordt vom Ordnungsamt sicherte zu, dass die Stadt die Verkehrssituation auf der Sedanstraße im Auge behalten werde, um gefährliche Situationen zu verhindern. Die Erfahrung zeige, dass die größte Gefahr für die Kinder die Eltern sind, die sie zur Schule oder zur Kita bringen. Elke Rühl (CDU) regte an, die Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich zu machen. Damit habe man am Struck gute Erfahrungen gemacht. Die Stadt will jetzt beim Kitabau auf die Tube drücken. Möglichst früh im Kindergartenjahr 2019 / 2020 soll die Tagesstätte den Betrieb aufnehmen. Eine der ersten Aktivitäten wird das Fällen von 19 Bäumen auf dem Gelände sein. Auch hier stimmte die BV zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort