Geschenkaktion in Remscheid Der BVB ist seine große Leidenschaft

Remscheid · Startschuss für die gemeinsame Geschenkaktion von Barmer und BM-Lesern: Ab sofort veröffentlichen wir wöchentlich Listen mit Wünschen von 75 Bewohnern von Haus Lennep und Stockder Stiftung.

 Horst Lück würde sich zu Weihnachten über einen Kalender von Borussia Dortmund freuen.

Horst Lück würde sich zu Weihnachten über einen Kalender von Borussia Dortmund freuen.

Foto: Jürgen Moll

Seit gut zwei Jahren wohnt Horst Lück nun schon in der Senioren-Einrichtung der Stockder Stiftung. Und hier in Vieringhausen fühlt sich der 82-Jährige pudelwohl. Doch die Pandemie hat emotionale Spuren hinterlassen. „Es ist schade, dass wir kaum noch rauskommen“, bedauert der Rentner. Normalerweise nimmt er gerne an Ausflügen teil, die aufgrund der Lage allerdings allesamt abgesagt wurden. Für das Gespräch an diesem sonnigen Vormittag sitzt er warm eingepackt in der Herbstsonne und genießt es merklich.

Mit gerade einmal 15 Jahren, erzählt er dann, kam Horst Lück um 1953 als Vertriebener mit seiner Familie aus Pommern nach Remscheid. In der Werkzeugindustrie fand er als junger Mann eine Anstellung, absolvierte zunächst in einer Hastener Schweißerei seine Lehre zum Dreher und wechselte anschließend zur Werkzeugfirma Ibach, später in die Krumm Gesenkschmiede. Seine große Leidenschaft aber galt dem Badminton: „Kurz nach dem Krieg wohnten wir an einem Tennisplatz. Da kam ich zum ersten Mal mit dieser Sportart in Berührung“, erinnert sich der 82-Jährige: „Wir sammelten dort Bälle auf und bekamen gebrauchte Schläger geschenkt, mit denen wir auf der Straße spielten.“ In Remscheid schloss er sich für zwei, drei Jahre dem PSV an und wechselte dann zum RTV. „Da war ich 50 Jahre lang aktiv.“

Für den Senior damals eine tolle Zeit. Mit der ersten Mannschaft nahm er auch an großen Turnieren teil. „Eines davon haben wir sogar gewonnen.“ Fußball und Borussia Dortmund ist seine zweite große Leidenschaft. Daher würde er sich zu Weihnachten über einen BVB-Kalender freuen. Die Spiele seiner Mannschaft schaut er sich regelmäßig an und fiebert mit. Ins Westfalenstadion hat es Lück zwar nie geschafft, dafür war er beim Erzrivalen auf Schalke, erzählt er amüsiert.

Lück ist in seiner aktiven Zeit auch gerne gereist, hauptsächlich innerhalb Deutschlands an die Nord- und Ostsee. Seine weiteste Reise brachte ihn bis ins spanische Lloret de Mar an der Costa Brava. Nur in die alte Heimat nach Pommern hat es Lück nie geschafft. „Das hätte ich gerne noch mal gesehen“, sagt er nachdenklich. Mit sechs Jahren erlebte er dort sein schönstes Weihnachtsfest. Seine Mutter hatte wie immer große Dosen voller Pfefferkuchen gebacken und der Weihnachtsmann brachte ihm ein kleines Spielpferd. „Das ist meine erste Erinnerung an Weihnachten.“

Verheiratet war Lück nie. Er hat auch keine Kinder. Von seiner Familie lebt nur noch seine Schwester, die unweit der Einrichtung wohnt. Die Besuche sind in diesem Jahr aufgrund der Pandemie seltener geworden. Umso mehr freut er sich auf Weihnachten und das langersehnte Wiedersehen.

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