Ansichtssache in Remscheid Auch lange Tunnel haben einen Ausgang

Meinung | Remscheid · Die derzeit konkreter werdenden Planungen der Verwaltung für ein Impfzentrum in Hackenberg machen Hoffnung auf ein Ende der Corona-Agonie.

  HENN  ING   RÖSER

HENN ING RÖSER

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Vom Licht am Ende des Tunnels sprach Krisenstabsleiter Thomas Neuhaus in der vergangenen Woche, als die Bezirksregierung in Düsseldorf die Städte im Bergischen über den Zeitplan für die Impfungen gegen das Coronavirus informierte. Mit dem Einstieg in die konkrete Prüfung eines Standortes am Hackenberg für dieses so wichtige Zentrum ist dieses Licht wieder ein Stück nähergekommen. Schon sehr bald sollen die ersten Menschen in der Seestadt auf dem Berge geimpft werden können. Das macht Hoffnung, dass dieser böse Traum ein Ende haben kann.

Man muss sich allerdings aktuell ein bisschen zwingen, dem Hoffnungsgefühl, das mit dieser Nachricht ganz sicher verbunden ist, auch nachzugeben. Denn die Gegenwart ist weiterhin komplex, das seit Monaten praktizierte Distanzverhalten und die auferlegte Selbstisolation sitzen mittlerweile tief und fast schon selbstverständlich in der Seele fest.

Praktisch täglich vermeldet die Stadt in ihrem Corona-Update weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus, das vor einem Jahr noch keiner kannte. Anders als im Frühjahr zeigen die ergriffenen Maßnahmen nicht sofort die erhoffte Wirkung. Der Inzidenz-Wert sinkt zwar, aber langsam. Es könnten also noch mal ein paar dunkle Wochen werden bis zur angepeilten Wende.

Die allerdings mehr als aufgewogen werden, wenn man sich nach einer erfolgten Impfung im nächsten Jahr wieder sicherer fühlen kann, wenn eine Rückkehr zu liebgewonnenen Ritualen, zu Treffen mit Freunden, zur Planung einer Reise wieder näherrückt. Wenn man sich diese Aussicht ein bisschen in der Fantasie ausmalt, beflügelt sie dann doch.

Die Zwischenzeit bis zu diesem Pikser in den Arm kann und sollte man auch dafür nutzen, um jene zu unterstützen, die sich mitten in der Pandemie stetig mühen, die schönen Dinge im Bewusstsein und am Leben zu halten. Etwa die Macher rund um das Projekt „Kunst und Kultur in Remscheid“, das am Samstag über viele Stunden im Internet eine Bühne für Remscheider Kulturschaffende bietet. So fällt die traditionell Ende Oktober stattfindende „Nacht der Kultur“ nicht ganz dem Virus zum Opfer. Ab 13 Uhr lohnt es sich, unter www.kuk-remscheid.de einen Blick zu riskieren.

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