Startercenter in der Remscheider Gründerschmiede Ein Raum für Start-Ups und neue Ideen

Remscheid · In Remscheid gibt es ab sofort das inzwischen 75. NRW-Startercenter. Untergebracht ist es in der Gründerschmiede an der Hindenburgstraße.

 Staatssekretär Christoph Dammermann (links) und Startercenter-Mitarbeiter Matthias Schachmann nach der Enthüllung des Startercenter-Schilds.

Staatssekretär Christoph Dammermann (links) und Startercenter-Mitarbeiter Matthias Schachmann nach der Enthüllung des Startercenter-Schilds.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Derzeit steht alles im Schatten des Ukraine-Kriegs, selbst an sich positive Termine bekommen so eine tendenziell belastete Atmosphäre. Das wurde deutlich am Dienstagvormittag in der Gründerschmiede an der Hindenburgstraße, als Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, nach Remscheid gekommen war, um zusammen mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz das neue NRW-Startercenter einzuweihen. „Angesichts der Weltlage begeht man selbst schöne Ereignisse wie dieses mit einem Kloß im Hals“, sagte Mast-Weisz. Dennoch freue er sich sehr über das neue Startercenter in der Gründerschmiede. „Remscheid war und ist eine Stadt der Innovation und der Erfinder“, sagte der OB.

Dafür brauche man aber kluge Köpfe, Nachwuchs in Handwerk und Industrie, Gewerbeflächen und Räume für Beratung – in Innovation und Gründung. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, beim Land NRW, bei der Industrie- und Handelskammer, der Gründerschmiede sowie Rat und Verwaltung. Es war wieder ein gutes Beispiel für das funktionierende Miteinander in unserer Stadt“, sagte Mast-Weisz.

Auch Dammermann betonte die Ambivalenz der Situation, rückte dann aber auch das Erfreuliche in den Fokus. „Es ist das 75. Startercenter, aber das ist nicht der einzige Grund zur Freude“, sagte der Staatssekretär. Ihn freue besonders, dass die Werkzeugstadt Remscheid nun auch ein Startercenter-Standort sei: „Ich arbeite im Mannesmann-Gebäude in Düsseldorf – und da beschäftigt man sich ganz zwangsläufig auch mit der Geschichte Reinhard Mannesmanns.“

Dabei werde auch eines deutlich. „Jedes Unternehmen, egal wie groß es heute sein mag, hat schließlich einmal als Gründer angefangen.“ Alles hänge mit der Gründung zusammen – wobei das Thema gar nicht nur im Bereich des Hippen zu finden sei. „Gründen heißt auch Industrie, Wertschöpfung und Produktion – und das Bestehende infrage zu stellen“, sagte der Staatssekretär. Zudem gehe es dabei auch um die Weiterentwicklung bereits bestehender Produkte. „Man muss kein neues iPhone erfinden, um innovativ zu sein. Es kann auch genügen, das, was man ohnehin schon produziert anzupassen und weiterzuentwickeln“, sagte Dammermann. Das Gründen sei nicht der Streusel auf dem Kuchen. „Das habe ich kürzlich auf einer Veranstaltung gehört. Der Vergleich ist aber schief – Gründen ist vielmehr die Hefe im Teig“, betonte der Staatssekretär.

75 Startercenter würde dabei eine deutliche Sprache sprechen. „Es ist keine neue Idee, im Gegenteil: Das Konzept Startercenter ist eine alteingesessene Marke“, sagte Dammermann. Das Thema sei so beliebt, dass es auch nicht besonders gefördert werden müsse. „Es herrscht vielmehr sogar ein gewisser Wettbewerb, um das Zertifikat Startercenter verliehen zu bekommen. Damit halten wir ein hohes Qualitätsniveau. Daher wünsche ich Remscheid für den neuen Standort viele tolle, neue Mannesmanns“, sagte Dammermann.

Ehe das neue Startercenter-Schild am Eingang der Gründerschmiede von Dammermann und dem künftigen Mitarbeiter im Startercenter, Matthias Schachmann, enthüllt wurde, betonten IHK-Geschäftsführer Thomas Grigutsch, Sven Wagner vom Gründer- und Technologiezentrum Solingen und der Technische Beigeordnete der Stadtverwaltung, Peter Heinze, wie wichtig die Zusammenarbeit im Städtedreieck sei. „Ein wichtiges Thema der Zukunft wird neben dem Gründen auch die Nachfolge sein. Auch dem muss sich das Startercenter künftig stellen“, sagte Heinze. Grigutsch ergänzte: „Jede Gründung ist anders. Wir freuen uns, dass es ein so gutes Bergisches Gründernetzwerk gibt.“ Und Wagner bezeichnete die Szene als „Gründungs-Ökosystem im Bergischen“, das sich zudem dadurch auszeichne, dass man „im Bergischen Städtedreieck über Stadtgrenzen hinweg austausche“. Wagner ergänzte: „Ich freue mich auf viele spannende Jahre.“

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