Fußball, Bezirksliga Schröder hängt sich beim SVH voll rein

Hösel · Benedikt Schröder freut sich, wenn es mit dem Fußball endlich weitergehen kann. Anhaltende Knieprobleme hatten den Torjäger ursprünglich ausgebremst, dann kam er nach Hösel und schoss die dritte Mannschaft mit 62 Treffern zum Aufstieg. Dann ging es in die Erste, nun wird er nach sechs Jahren ihr Trainer.

 Voller Einsatz auf dem Spielfeld im Niederrheinpokal: In der ersten Runde bekamen es Bendedikt Schröder (links) und sein SV Hösel mit dem Oberligisten SF Niederwenigern zu tun.

Voller Einsatz auf dem Spielfeld im Niederrheinpokal: In der ersten Runde bekamen es Bendedikt Schröder (links) und sein SV Hösel mit dem Oberligisten SF Niederwenigern zu tun.

Foto: Achim Blazy (abz)

Kurz bevor die Fußballsaison im vergangenen Spätherbst wegen Corona erneut unterbrochen wurde, da musste sich der Bezirksliga-Aufsteiger SV Hösel einen neuen Trainer suchen. Denn der gerade erst neu eingestellte Dennis Wienhusen bekam ein hoch interessantes Angebot vom Landesliga-Spitzenreiter Rather SV, und niemand rund um den Neuhaus nahm es dem 39-jährigen Lehrer übel, dass er dieses nicht ausschlug.

Aber der SVH-Vorstand mit Jürgen Kötte an der Spitze, der wusste entsprechend zu reagieren. Denn Benedikt Schröder, der große Torjäger der vergangenen Jahre, der wollte wegen seiner ständigen Knieprobleme kürzer treten. Viel kürzer sogar. Mark Rueber, der Sportliche Leiter, machte umgehend alles klar, und nun ist Schröder nach sechs aktiven Spielzeiten der neue Cheftrainer der Bezirksliga-Mannschaft.

„Über dieses Angebot habe ich mich mächtig gefreut,“ erzählt der 31 Jahre alte Ur-Heiligenhauser. „Der SV Hösel ist ein Fußballverein, in dem man sich einfach wohlfühlen muss. Mit diesem tollen Vorstand, den immer begeistert mitgehenden Fans sowie den Spielern, die von der Vereinsführung alle fein ausgesucht wurden. Und dass ich oft reichliche Narrenfreiheit hatte, ehrt den Verein zusätzlich.“ Genaueres möchte er über dieses Thema freilich nicht erzählen.

Viel verändern wird sich nicht am bisherigen Kader, der beim Saisonabbruch am 25. Oktober des vergangenen Jahres auf Platz elf stand. Aber derzeit quälen den Ex-Torjäger freilich einige Trainer-Sorgen. „Die Spieler haben ja keine Spielpraxis, seit ewiger Zeit schon. Keiner weiß, wie fit sie sind. Wenn es wieder losgeht mit dem Fußball, dann müssen wir all das auf die Schnelle hinbekommen. Tröstend ist freilich, dass alle Vereine solche Sorgen haben.“ Aber mit seinem alten Heiligenhauser Jugendfreund Andreas Densborn und dem Lintorfer Christian Timp hat er erfahrene Co-Trainer an seiner Seite.

Benny Schröder hat eine turbulente Laufbahn hinter sich. Er wohnt in Oberhausen, die Liebe zu seiner Ehefrau Jill verschlug ihn einst ins Ruhrgebiet. Im Juli wird das erste Kind erwartet, es wird ein Junge, und der wird dann umgehend Mitglied bei Borussia Dortmund. Schröder ist als Lagerist nun auch beruflich im „Pott“ tätig. Er arbeitet nicht mehr in Velbert, nun im nahen Gladbeck. Das erspart viel Fahrzeit. Als Kind spielte er bei Rot-Weiß Lintorf, dann ab der C-Jugend drei Jahre bei der Fortuna. Die A-Jugend des Wuppertaler SV (ebenfalls Bundesliga) war seine nächste Station, Trainer dort war damals der Ex-Ratinger Alfonso del Cueto. Beim WSV blieb der Vollblutstürmer auch bei den Senioren (Oberliga/Regionalliga), dann ging es zu Oberligist Jahn Hiesfeld. 

 Benedikt Schröder abseits des Feldes.

Benedikt Schröder abseits des Feldes.

Foto: Fupa.net

Aber dort traten schon Knieprobleme auf, und Schröder legte eine längere Pause ein. Bis sein alter Heiligenhauser Jugendkumpel Pascal Sailer bei ihm anklopfte. Der trainierte am Neuhaus die dritte Mannschaft, Kreisliga C. Schröder schoss diese Truppe umgehend mit seinen 62 Saisontoren fast allein zur Meisterschaft. Und der SVH-Vorstand schlief nicht. Der damalige Aufstiegstrainer Senad Hecimovic fragte, ob es künftig nicht in der „Ersten“ weitergehen kann. Schröder sagte zu und schoss auch dort Tore am Fließband. Bis ihn eine erneute Knieverletzung, diesmal war sie richtig übel, weit über ein Jahr völlig aus der Bahn warf.

Mitspielen möchte Schröder, der große Publikumsliebling am Neuhaus, künftig nicht mehr, aber die Spatzen in Hösel pfeifen es längst von den Dächern: Wenn es im Angriff nicht richtig läuft, dann hält den „Benny“ niemand zurück. Dann ist er aktiv dabei, wenn auch nur für eine heiß umkämpfte Schlussphase.

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