Persönlich Die Mär von den irischen Vorfahren

Hösel · Der Vereinsboss des SV Hösel möchte den Vorsitz künftig in andere Hände übergeben, auch wenn ihm der Fußball-Bezirksligist sehr am Herzen liegt. Der 61-Jährige möchte an den Wochenende auch mal gerne mit dem Boot auf dem Ijsselmeer fahren.

 Jürgen Kötte ist seit zehn Jahren Boss des SV Hösel.

Jürgen Kötte ist seit zehn Jahren Boss des SV Hösel.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Zehn Jahre steht Jürgen Kötte nun an der Spitze des SV Hösel. Er hat in dieser langen Zeit am Neuhaus viel erlebt, Höhen und Tiefen, Auf- und Abstiege durchgemacht. Der 61 Jahre alte Ur-Heiligenhauser war aber immer mit unglaublicher Begeisterung dabei, wenn es um das Wohl seines Fußballvereins ging.

Nun gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksliga, aber im Herbst will der bei einem japanischen Unternehmen tätige Verwaltungsleiter (er ist Ingenieur von Beruf) den Vorsitz in andere Hände übergeben. Ein Nachfolger ist in Aussicht, und Kötte verspricht jetzt schon: „Ich werde niemals den Verein im Stich lassen, ich werde den neuen Mann ganz behutsam einarbeiten. Das Wohl des SV Hösel liegt ganz tief in mir.“ Jeder, der ihn kennt, der sonntags sieht, wie er mitfiebert, wie er bei Fehlpässen leidet und wie er bei gelungenen Dribblings jubelt, der kann sich gewiss ganz tief in ihn hineindenken.

Bei der SSVg Heiligenhaus, wohin er immer noch beste Kontakte hat, wurde er groß, spielte dort alle Jugendklassen durch, dann als Senior im Bezirksliga-Team. Durch den Umzug nach Hösel, das ist gut zwei Jahrzehnte her, schloss er sich den Blau-Weißen vom Neuhaus an. Auch hier spielte er in der Ersten Mannschaft, dann Alte Herren, und als sein Sohn Fabian mit dem Fußballspielen begann, da war der Papa zusammen mit dem Höseler Urgestein Manni Peuler der Jugendtrainer. Zudem mischte Kötte schon bei den Senioren mit als Dritter Vorsitzender.

Dann, vor zehn Jahren, wurde ein neuer Klubchef gesucht. Seine Freunde Dirk Kiontke und Wolfgang Schulte im Vordergrund, beide Vorstandsmitglieder, bedrängten ihn, die Spitze zu übernehmen. „Du musst jetzt die kurzen Hosen gegen die langen tauschen“, so einer der kernigen Sprüche damals aus den Vorstandskreisen. Kötte folgte dem Vorschlag.

Wegen seiner roten Haare wurde von dort aus auch das Gerücht in die Welt gesetzt, Kötte habe irische Vorfahren. Der spielte das Märchen über zwei Jahrzehnte mit, und fast alle in den Ratinger Fußballerkreisen glaubten es. Aber nun deckt der 61-Jährige auf, dass ihm das alles einfach nur Spaß bereitet hat: „Meine Eltern kommen hier aus der Umgebung, da ist nichts dran.“

Nach seiner Scheidung vor zwei Jahren hat der SVH-Boss eine neue Lebensgefährtin: Cristina. Sie kommt aus der Karibik, aus der Dominikanischen Republik, sie lebt aber schon seit zwölf Jahren in Deutschland, und nun pauken die beiden in ihrer Freizeit ständig Spanisch. „Das ist nicht einfach“, so Kötte, „da geht viel Zeit drauf.“ Und ein Boot hat er sich jetzt auch gekauft, zusammen mit einem Geschäftspartner. Das Ijsselmeer in Holland fasziniert die beiden. Er möchte künftig an den Wochenenden einfach mal etwas anderes machen als den Fußball.

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