Tennis Barrois bringt's

Tennis · M2Beauté Ratingen, die Damenmannschaft des RTC Grün-Weiß, will Deutscher Meister werden. Sollte die angeschlagene Angelique Kerber ausfallen, würde bei der morgigen Heimpremiere gegen Moers Kristina Barrois an der Spitzenposition spielen.

Daniel Meier ist im Stress. Gestern glühten die Telefondrähte in alle Welt. Kristina Barrois spielte noch an der Cote d'Azur. Elina Svitolina ist in Toulouse, Greta Arn in Rom und Anastasija Sevastova und Sandra Zahlavova in Prag. Und Daniel Meier sitzt in Ratingen, telefoniert, organisiert und bucht Flüge für die Spielerinnen und ihre Trainer. "Der Aufwand ist schon enorm", sagt er. "Logistisch, das Finanzielle interessiert mich weniger. Aus Rom oder Paris bekomme ich täglich 50 Flüge, aber aus Toulouse oder Marseille täglich nur einen."

Gestern Abend wich die Anspannung, denn das stand fest: Die Ratingerinnen werden auch morgen gegen Moers ein starkes Team aufbieten. Natürlich fällt die Langzeitverletzte Andrea Petkovic aus. Und Julia Goerges ist von Madrid aus sofort nach Rom geflogen. Ungewiss ist noch der Einsatz von Angelique Kerber, die an einer Bauchmuskelzerrung laboriert. Sollte sie morgen noch geschont werden, würde Kristina Barrois die Spitzenposition einnehmen.

Die 30 Jahre alte Barrois steht derzeit zwar etwas im Schatten des deutschen Trios, hat aber in den vergangenen Monaten durchaus überzeugt. So erreichte die Deutsche Meisterin von 2006 und 2008 im Vorjahr das Finale von Estoril und das Viertelfinale in Stuttgart.

Hinter Kristina Barrois werden morgen ab 11 Uhr auf der Anlage Götschenbeck Sesil Karatantcheva, Elina Svitolina, Tatjana Malek, Nicola Geuer und Olga Brozda aufschlagen. Mit diesem Sextett will der RTC Grün-Weiß mit einem Heimsieg gegen de TC ZWS Moers 08 in die Saison starten. Läuft es wie erhofft, so käme es nach den Begegnungen in Karlsruhe (18. Mai), in Essen (20. Mai) und gegen Stuttgart (3. Juni) möglicherweise zu einem echten Endspiel in Bocholt (10. Juni).

Junioren-Siegerin der French-Open

Die Experten unter den Tennisfreunden sind aber vor allem auf den Auftritt von Elina Svitolina gespannt. Die erst 17 Jahre alte Ukrainerin war Junioren-Siegerin bei den French Open und gilt als eines der größten Talente auf der WTA-Tour.

Was das Unternehmen Deutsche Meisterschaft kostet, darüber schweigt Daniel Meier natürlich. "Das lässt sich doch gar nicht so genau sagen", erklärt er. "Das hängt doch davon ab, welche Spielerinnen wie oft antreten." Unstrittig ist aber, dass solch eine Saison — sie dürfte um die 150 000 Euro kosten — ohne das Engagement des Privatiers Dieter Krönlein, den Namenssponsor M2Beauté und die weiteren Sponsoren nicht möglich wäre.

(RP/rl)
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