Heiligenhaus Schweigeminute auf dem Rathausplatz

Heiligenhaus · Das Solidaritätsbündnis Heiligenhaus/Velbert lud zu nachdenklichem Innehalten ein für Opfer, Betroffene und Helfer in Zeiten der Corona-Pandemie.

 Schweigeminute für Opfer von Corona Pandemie auf dem Rathausplatz in Heiligenhaus /  Bürger stellten Kerzen auf

Schweigeminute für Opfer von Corona Pandemie auf dem Rathausplatz in Heiligenhaus / Bürger stellten Kerzen auf

Foto: Achim Blazy (abz)

(köh) Mit einer Schweigeminute auf dem Rathausplatz für Opfer, Helfer und Betroffene der Corona-Pandemie setzte das Solidaritätsbündnis Heiligenhaus/Velbert ein besonderes Zeichen. Rund 80 Teilnehmer folgten am Montag Abend ihrer Einladung, Kerzen aufzustellen.

„Wir wollen ein Zeichen setzen für die Freiheit, wobei jedermanns Freiheit da aufhört, wo die Freiheit des Nächsten anfängt“, sagte Mit-Organisator Reiner Taege in einem kurzen Grußwort. Für Heiligenhaus nennt die Statistik 69 an Corona Verstorbene, für Velbert 185. Ausdrücklich nahm Taege ein Freiheitsverständnis aus, das „im Prinzip die Freiheit des Egoisten ist. Wie wenden uns gegen Hass und gegen Spaltung“. Bürgermeister Michael Beck dankte für das „Zeichen der Verbundenheit“, das die Besucher mit ihrem Erscheinen setzten. „Die schweigende, aber große Mehrheit will, dass alle alles tun, um der Pandemie Herr zu werden“.

„Pfui“-Rufe erntete ein Störer, der per Lautsprecherbox versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Polizei und Ordnungsdienst waren sofort zur Stelle und unterbanden zumindest weitere Geräuschentwicklung. Trotzdem blieb bei manchem Besucher so ein schaler Nachgeschmack. Immerhin waren auch Angehörige von Coronaopfern gekommen, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Aus dem Kreis der Organisatoren hieß es am Rand: Man könne zur Kenntnis nehmen, dass es in Heiligenhaus „schwierig“ sei. Gemeint waren damit nicht zuletzt die so genannten „Donnerstags-Spaziergänge“, die es nach wie vor gebe. Sie waren im vergangenen Jahr die Initialzündung zur Gründung des Solidaritätsbündnisses.

Vorab hatte es Christine Keller-Taege im Gespräch mit unserer Redaktion so formuliert: „Wir möchten, dass die Leute sehen: Es gibt auch andere.“

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