Ratinger Innenstadt Wohnprojekt startet am Montag

Ratingen · Ab dem 2. August soll es mit den Arbeiten an der Hans-Böckler-Straße losgehen.

 SPD-Fraktionschef Christian Wiglow.

SPD-Fraktionschef Christian Wiglow.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(kle) Nun soll es also endlich losgehen. Auf Nachfrage bei der Wohnungsgenossenschaft Ratigen (Wogera) hat die SPD-Fraktion erfahren, dass man mit den Bauarbeiten für das Projekt Hans-Böckler-Straße/Gartenstraße am kommenden Montag, 2. August, beginnen kann. Dort werden 38 genossenschaftliche Mietwohnungen entstehen (die RP berichtete bereits).

„Ich freue mich sehr, dass nun endlich ein attraktives und bezahlbares Wohnbauprojekt in Ratingen startet“, betont SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow. Der Politiker fügt an: „Ratingen braucht viel mehr Projekte wie dieses.“ Auch wenn dort keine öffentlich-geförderten Wohnungen errichtet werden, werde bezahlbarer und wegen des genossenschaftlichen Wohnens auch langfristig bezahlbarer Wohnraum geschaffen, betonte Wiglow.

Gleichwohl muss in Ratingen nach Ansicht der SPD-Fraktion noch sehr viel mehr geschehen. „Mit dem Ratsbeschluss vom 11. Mai 2021 zum Thema Wohnen“, so Wiglow, „ist ein großer Schritt nach vorne gelungen ist, doch müssen diesem jetzt auch Taten folgen.“ Denn die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Ratingen sei nach wie vor besorgniserregend und spitze sich immer weiter zu. Hinzu kämen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise.

Die Zahl der Sozialwohnungen geht immer weiter zurück. Waren es am 31.Dezember 2018 noch 2.371 Sozialwohnungen, so werden es zum 31.Dezembner 2030 nur noch 1.520 sein, ein Rückgang um 35,9%, wie es der zuständige Kreis Mettmann in seinem jüngsten Bericht zur Sozialen Wohnraumförderung geschrieben hat (Vorlage 20/036/2019).

Angesichts nicht vorhandener Neubautätigkeit in Ratingen sei dies eine sehr beunruhigende Tatsache, kommentiert Wiglow. Im Jahr 2018 wurde im Kreis Mettmann der Neubau von 53 Mietwohnungen mit Darlehen in Höhe von 6,8 Millionen gefördert. In Ratingen nichts, wie aus der Vorlage des Kreistages zur Wohnraumförderung hervorgeht.

Ratingen brauche viel mehr bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten, weit in die Mitte der Gesellschaft hineinreichend. Bezahlbarer Wohnraum sei kein Nischenthema mehr für benachteiligte Zielgruppen: Fachkräftehaushalte mit Kindern gehören zu den Zielgruppen des Wohnberechtigungsscheines ebenso wie Pflegepersonal, Polizisten und Feuerwehrleute. Auch stehen Ratinger Unternehmen im Wettbewerb um junge Fachkräfte, die auch hier wohnen wollen. Bietet hier die Stadt zu wenig, gehen diese Menschen woanders hin, befürchtet Wiglow, der sich seit sich langem für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzt.

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