Busse in Radevormwald Schulbusverkehr soll doch günstiger werden

Radevormwald · Die Verkehrsunternehmen haben ihre Tourenplanung auf den neuesten Stand gebracht. Nun gibt es doch Hoffnung auf Einsparung.

 Harro Meinhardt, Johannes Mans und Axel Blankennagel bei der Vorstellung der neuen Schulbusse im Jahr 2019.

Harro Meinhardt, Johannes Mans und Axel Blankennagel bei der Vorstellung der neuen Schulbusse im Jahr 2019.

Foto: Stefan Gilsbach

Gute Nachricht für die Finanzen der Stadt Radevormwald: Nachdem es zunächst so aussah, als würde das Ziel, beim Schulbusverkehr zu sparen, verfehlt werden, gibt es nun Hoffnung, dass die Stadtkasse doch entlastet wird. Für den kommenden Schulausschuss am 22. Januar hat die Verwaltung eine neue Kalkulation der Kosten erstellt. „Wir haben von den Unternehmen, die nun den Schülerspezialverkehr übernommen haben, eine neue Kostenabrechnung erhalten“, erklärt Jürgen Funke, der Leiter des Schulamtes. Die Tourenplanung für die fünf Busse auf den fünf Linien sei nach den Erfahrungen der ersten Monate aktualisiert worden.

Der Schulbusverkehr war zu Beginn des laufenden Schuljahres an die Wuppertaler Busunternehmen Rheingold und Meinhardt gegangen. Die Ratsmitglieder hatten dagegen gestimmt, über ein Inhouse-Geschäft den Busverkehr neu mit der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) zu verhandeln, sondern den Schülerspezialverkehr neu auszuschreiben. Der Vorschlag der Verwaltung, dass die Stadt Radevormwald Gesellschafter der OVAG werden und den Schulbusverkehr als Inhouse-Geschäft verhandeln sollte, fand im Rat keine Mehrheit. Die OVAG entschied sich daraufhin zur Überraschung der Politik, kein Angebot einzureichen.

Für die nächsten Jahre bis 2023 hat die Verwaltung nun die Kosten geschätzt. „Dabei haben wir nichts schön gerechnet, sondern mögliche Preissteigerungen bei Treibstoffen und Lohnkosten berücksichtigt“, versichert der Amtsleiter.

Demnach werden die Kosten für den Schulbusverkehr, die sich im Jahr 2019 auf 792.000 Euro beliefen – also mehr als im Jahr 2018 (780.000 Euro) – im Jahr 2020 voraussichtlich auf 750.000 Euro sinken. Für die folgenden Jahre wird nur eine geringfügige Steigerung der Kosten erwartet, bis zu 754.000 Euro im Jahr 2023. In diese Kosten sind auch die Aufwendungen für Schüler-Tickets, für Taxi-Kosten, Erstattungen an Eltern und sonstige Schulfahrten eingerechnet.

Damit hätte die Entscheidung der Politik, den Schulbusverkehr nicht mehr durch die OVAG durchführen zu lassen, sondern neu auszuschreiben, sich doch noch positiv ausgewirkt – allerdings liegen die Kosten weiterhin etwa 20.000 Euro über dem Haushaltsansatz von 730.000 Euro.

Dennoch werden die Schulbusse künftig deutlich billiger sein als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2015 hatte die Beförderung der Schüler durch die OVAG 864.000 Euro gekostet. Im Jahr 2016 waren es 850.000 Euro, im Jahr 2017 waren es immer noch 830.000 Euro. Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte die Verwaltung in Radevormwald gemahnt, Wege zu finden, diese Kosten zu verringern.

Dass die Kosten im Jahr 2019 noch einmal gestiegen sind, begründet Schulamtsleiter Jürgen Funke mit den Unwägbarkeiten beim Übergang von einem Anbieter zum nächsten: „Es war ja unklar, wie es weiter gehen würde, wir sind quasi zweigleisig gefahren.“ Mit den neuen Tourenberechnungen habe man nun solide Zahlen. „Wenn im Jahr 2021 die Städtische Realschule ausläuft, könnte es weitere Einsparungen geben“, sagt Funke und schaut damit schon mal in die Zukunft. Denn derzeit führen die Busse noch zu verschiedenen Uhrzeiten, mit der Bündelung könnten weitere Kosten wegfallen.“ Allerdings räumt der Amtsleiter ein, dass es noch immer Unwägbarkeiten gebe, die man noch nicht abschätzen könne, vor allem die Preisentwicklung bei den Treibstoffen, die ja auch von der aktuellen politischen Lage abhänge. Ansonsten lobt Funke die gute Zusammenarbeit mit den Unternehmen Rheingold und Meinhardt.

Herausforderungen durch das bergische Wetter habe es bislang nicht gegeben. „Mit dem Winter haben wir bis jetzt Glück gehabt“, sagt Funke. Aber er mache sich keine Sorgen, dass die beiden Wuppertaler Unternehmen dem Wintereinbruch nicht gewachsen seien: „Das sind bergische Unternehmen. Die haben Winterreifen.“

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