Schulbusverkehr in Radevormwald Fraktionsmitglied der AL bekräftigt die Kritik an der OVAG

Radevormwald · Die Verwaltung hatte dafür plädiert, dass die Stadt Gesellschafter der OVAG wird und den Schulbusverkehr als Inhouse-Geschäft verhandeln könne.

 Die OVAG war Schulbuspartner der Stadt – und mit Bussen auf der Strecke der Linie 626 von Oberbarmen über Önkfeld bis Rade unterwegs.

Die OVAG war Schulbuspartner der Stadt – und mit Bussen auf der Strecke der Linie 626 von Oberbarmen über Önkfeld bis Rade unterwegs.

Foto: Wolfgang Scholl

Aus den Reihen der Fraktion der Alternativen Liste (AL) kommt erneut scharfe Kritik an der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG). Gegenüber unserer Redaktion hatte der Prokurist des Verkehrsunternehmens, Christoph Stock, begründet, warum sich die OVAG nach Ablehnung ihrer Vorschläge für den neuen Schulbusverkehr nicht bei der Ausschreibung beworben hatte, an deren Ende zwei Busunternehmen aus Wuppertal den Zuschlag erhalten hatten. Die Tatsache, dass die angestrebte Kostenersparnis dadurch nicht erreicht wurde, wird derzeit in der Politik kontrovers diskutiert.

Felix Staratschek, der für die Alternative Liste als sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss sitzt, sieht „ein langjähriges Versagen bei der OVAG, der Politik und der Stadtverwaltung“. Bereits im Jahr 2009 habe der Ausschuss „einen AL-Antrag angenommen, dass nach Wegen gesucht werden soll, wie der Schülerspezialverkehr für wenige in einen ÖPNV für alle umgewandelt werden könne“, schreibt Staratschek in einer Pressemitteilung. Leider seien diese Konzept alle verworfen worden. Erst als das Gemeindeprüfungsamt die Stadt ermahnte, dass die von der OVAG betriebene Schülerbeförderung in Radevormwald viel zu kostspielig sei, habe sich etwas bewegt.

Dennoch, so das AL-Fraktionsmitglied, seien Chancen vertan worden. Er selber habe zahlreiche Busunternehmen und Initiativen angeschrieben, „in der Hoffnung, so für Radevormwald einen besseren Busbetreiber zu gewinnen.“ Es habe auch zwei Rückmeldungen von Fachleuten gegeben, die „dabei helfen wollten, das Beste für Radevormwald zu erreichen“. Die Verwaltung habe es aber nicht für nötig gehalten, die Personen, die „ihre Expertise“ angeboten hätten, zu kontaktieren.

Die Verwaltung hatte dafür plädiert, dass die Stadt Gesellschafter der OVAG wird und den Schulbusverkehr als Inhouse-Geschäft verhandeln könne. Dies war auch die Linie der CDU, doch eine Mehrheit im Rat stimmte auf Antrag der Alternativen Liste (AL) dafür, den Schulbusverkehr auszuschreiben.

Felix Staratschek stimmt dem Radevormwalder SPD-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Stark zu, der erklärte hatte, die neuen Busunternehmen hätten einen weitaus gepflegteren Fuhrpark. Die Busse, die im Auftrag der OVAG gefahren seien, hätten teilweise zerfetzte Sitze und abblätternden Lack an den Haltestangen aufgewiesen.

Das Grundproblem, meint Felix Staratschek, sei, dass die OVAG mit einem sehr engen Budget den Nahverkehr im Oberbergischen Kreis bedienen müsse. Verantwortlich dafür ist aus seiner Sicht die CDU-Mehrheit im Kreis, die das Unternehmen schlecht ausstatte.

(s-g)
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