Einzelhandel Radsport Nagel öffnet nun doch in Rade

Radevormwald · Die Vorbereitungen an der Elberfelder Straße haben bereits begonnen. Wenn alles klappt, will Geschäftsführerin Gisela Nagel Anfang Juli Eröffnung feiern. Die Verkaufsfläche beziffert sie mit rund 800 Quadratmetern.

 Geschäftsfrau Gisela Nagel freut sich, dass die Ansiedlungen einer Niederlassung ihrer Radsport-Firma in Radevormwald nun doch klappt.

Geschäftsfrau Gisela Nagel freut sich, dass die Ansiedlungen einer Niederlassung ihrer Radsport-Firma in Radevormwald nun doch klappt.

Foto: Heike Hütten

Gisela Nagel ist keine Frau, die ein Blatt vor dem Mund nimmt. Wenn die Chefin des gleichnamigen Radsportgeschäftes über ihren anfangs vergeblichen Versuch spricht, ein Geschäft in Radevormwald zu eröffnen, spricht, dann tut sie es in kräftigen Worten. „Neun Monate habe ich vergeudet“, sagt sie.

Aber wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut. Nachdem es über die scheinbar verpasste Chance, einen großen Radsportanbieter in die Bergstadt zu holen, auch aus den Reihen der Politiker viel Kritik gab, ist die Sache nun in trockenen Tüchern: „Der Mietvertrag ist unterschrieben.“ In einem leeren Fabrikgebäude an der Elberfelder Straße laufen schon die ersten Vorbereitungen für die Eröffnung der Filiale. Dass in der Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen war, hatte Burkhard Klein, Leiter des Bauverwaltungsamtes, bereits vor einigen Tagen angedeutet.

Das Radsportgeschäft mit Hauptsitz in Gummersbach betreibt derzeit in Remscheid-Lennep eine Niederlassung. Doch wollte die Chefin die Filiale an einen anderen Standort verlegen, weil sich das Gebäude im Sommer stark aufheizt, was sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Ware nicht gut ist. Und so hatte Gisela Nagel ihren Blick auf Radevormwald gerichtet. Dort jedoch scheiterte der erste Anlauf an dem Einzelhandelskonzept mit Sortimentsliste. Als das bekannt wurde, protestierten nicht nur die Ratsfraktionen der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) und der Alternativen Liste (AL) gegen diese bürokratischen Hemmnisse, auch in den sozialen Medien ärgerten sich viele Bürger, die sich über die Niederlassung des Geschäftes gefreut hätten.

Nun also wurde eine Lösung gefunden, die offensichtlich den Vorschriften genügt – eine detaillierte Aussage der Verwaltung dazu gab es bislang nicht. Für Gisela Nagel ist es vor allem wichtig, dass sie und ihre Mitarbeiter loslegen können. „Das Gebäude liegt hinter dem Edeka-Markt, direkt an der ehemaligen Bahntrasse.“ Auf Instagram hat das Unternehmen bereits ein erstes Bild gepostet. Wenn alles klappt, soll Anfang Juli eröffnet werden. Und die Geschäftsführerin rechnet damit, dass rund zehn Arbeitsplätze vor Ort entstehen werden.

Es handelt sich allerdings, stellt sie klar, nicht um einen Umzug des Standortes von Lennep nach Radevormwald. Der Standort in Remscheid wird erst einmal weiterlaufen, der Rader Standort kommt hinzu. Die Verkaufsfläche in der Bergstadt wird rund 800 Quadratmeter betragen.

Das Thema hatte die Diskussion über das Einzelhandelskonzept in der Politik wieder befeuert. Dieses Konzept, dessen integraler Teil die Sortimentsliste ist, wird derzeit fortgeschrieben. Die UWG-Fraktion hatte kritisiert, dass in vieler Hinsicht die Liste nicht mehr aktuell sei. So sei das Argument, dass ein Radsportgeschäft auch Sportbekleidung verkaufe und daher „zentrenrelevant“ sei, hinfällig, weil der traditionsreiche Sportartikelanbieter Reinbott mittlerweile geschlossen habe.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft habe sich wiederholt gegen die jetzige Sortimentsliste positioniert. Leider gebe es „immer noch eine Verwaltung, einen Bürgermeister und viele Ratsmitglieder, die glauben, man könne damit die Innenstadt beleben“, hatte der Sprecher der Fraktion, Armin Barg, auf Facebook kritisiert.

 Ein erster Blick in die Halle an der Elberfelder Straße wurde von dem Geschäft bereits auf Instagram veröffentlicht.

Ein erster Blick in die Halle an der Elberfelder Straße wurde von dem Geschäft bereits auf Instagram veröffentlicht.

Foto: Stefan Gilsbach

Für Unverständnis hatte in diesem Zusammenhang gesorgt, dass die Ansiedlung einer Wettannahmestelle an der Kaiserstraße, in Nähe der Grundschule, offenbar rechtlich unbedenklich sei, während man es anderen, weitaus erwünschteren Ansiedlungen offensichtlich in der Stadt schwerer mache.

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