Keilbeck Katholischer Friedhof bekommt Blumenwiese

Radevormwald · Weil ein Teil des Friedhofs am Pastor-Wemmer-Weg in der Keilbeck nicht belegt ist, soll er nun bienenfreundlich gestaltet werden.

 Verwaltungsleiter Henry Wuttke und Friedhofsgärtnermeisterin Lena Rummenhöller auf der künftigen Blumenwiese im hinteren Friedhofsbereich.

Verwaltungsleiter Henry Wuttke und Friedhofsgärtnermeisterin Lena Rummenhöller auf der künftigen Blumenwiese im hinteren Friedhofsbereich.

Foto: Jürgen Moll (jumo)/Moll, Jürgen (jumo)

Auf dem katholischen Friedhof am Pastor-Wemmer-Weg in der Keilbeck ist Platz. Der hintere Teil des Friedhofs war eigentlich als Erweiterungsfläche geplant, aber Gräber sind dort keine. „Der Friedhof ist wunderschön, aber eben nicht so sehr bekannt“, sagt die Friedhofsgärtnermeisterin Lena Rummenhöller. Sie kümmert sich um die Anlage. Ihr war aufgefallen, dass es auf dem Friedhof eine große Fläche gibt, die nicht genutzt ist. „Da habe ich mich gefragt, ob es nicht sinnvoller wäre, dort etwas ökologisch Wichtiges zu machen, statt sie nur regelmäßig zu mähen“, sagt Lena Rummenhöller.

Zusammen mit dem neuen Verwaltungsleiter des katholischen Kirchengemeindeverbands Radevormwald-Hückeswagen, Henry Wuttke, hat sie dann überlegt, auf den rund 1500 Quadratmetern eine bunte Blumenwiese als Rückzugsort und Nahrungsquelle für Bienen und Insekten zu schaffen. „Die Idee kam mir schon im Vorjahr, aber dann war ich leider zu spät dran. Während des langen und heißen Sommers war daran ja nicht zu denken“, sagt Lena Rummenhöller.

Nun soll die Einsaat zeitnah losgehen, um auch die durch den ausgiebigen Regen derzeit mit Feuchtigkeit ordentlich gesättigte Erde zu nutzen. „Ich plane für die Aussaat etwa vier Stunden ein, die Saat habe ich bereits gekauft“, sagt Lena Rummenhöller. Die Kirchengemeinde sei hier in Vorleistung getreten, ergänzt Wuttke. „Denn der Friedhof wird nicht von der Kirchengemeinde finanziert, sondern ausschließlich durch die Beerdigungen. Darin enthalten sind aber nur die Kosten für die Beerdigung und nicht die Pflege des ganzen Areals.“ Daher habe er sich eine Spendenaktion überlegt: „Mit nur einem Euro kann man gleich zwei Quadratmeter Blumenwiese unterstützen.“

Der Kirchengemeindeverband möchte den Platz zum einen den Bienen und zum anderen Insekten als Lebensraum zur Verfügung stellen. „Als unser kleiner Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung“, wie Wuttke betont. Auf der anderen Seite soll der malerisch gelegene Friedhof so aber auch wieder ein wenig in den Blick der Bevölkerung geholt werden. „Es ist ein schöner Ruheort, in dem sich auch gut innehalten lässt. Besonders schön künftig eben auch mit dem Anblick der üppig blühenden Blumenwiese“, sagt Wuttke. Die ersten Blumen seien für Juni/Juli zu erwarten. Und es solle auch keine einmalige Aktion bleiben, wie die Friedhofsgärtnerin sagt. „Die Blumen sind mehrjährig und verteilen sich auch. Deswegen sollen sie auch nur im hinteren Teil des Friedhofs ausgesät werden.“

Zu einer insekten- und bienenfreundlichen Umgebung gehören auch Insektenhotels. Auch solche sollen auf dem Friedhof in der Keilbeck aufgestellt werden, wie Wuttke sagt. „Unabhängig von der Umgestaltung des Friedhofs habe ich in unseren Kindergärten nachgefragt, ob man dort nicht einmal solche Insektenhotels bauen wollte. Und der Kindergarten in Hückeswagen-Wiehagen hatte das tatsächlich schon getan.“ Dieses Insektenhotel wird nun auch bald ein neues Zuhause auf dem Friedhof finden – gleich in der Umgebung der sprießenden und blühenden Wiese.

Damit soll aber nicht schon alles getan sein, wie Wuttke weiter sagt. „Ich habe auch mit den anderen Kindergärten gesprochen. Dort wollen sie nun Vogeltränken oder weitere Insektenhotels basteln“, sagt Wuttke. Und auch der große Zaun an der hinteren Grenze des Friedhofs muss nicht zwangsläufig so bleiben, wie er jetzt ist. „Wenn nach den Spenden noch Geld übrig ist, könnte ich mir wunderbar vorstellen, den Zaun verschwinden zu lassen“, sagt die Friedhofsgärtnerin, die den elterlichen Betrieb in Önkfeld im Vorjahr übernommen hat. „Dann könnte ich dort etwa bienenfreundliche Gehölze an den Zaun pflanzen. Das sieht schöner aus als der Drahtzaun – und hat ebenfalls einen guten ökologischen Nutzen“, sagt Lena Rummenhöller.

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