Bauvorhaben in Radevormwald Polizei äußert Bedenken zu Kita-Neubau

Wupperorte · In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung geht es unter anderem um mögliche Bedenken öffentlicher Träger. Die Oberbergische Polizei macht sich Sorgen um die Verkehrssituation vor Ort.

Die städtische Kindertagesstätte Wupper soll auf einem nahen Grundstück an der Färberstraße neu gebaut werden. Die Polizei macht sich Sorgen.

Die städtische Kindertagesstätte Wupper soll auf einem nahen Grundstück an der Färberstraße neu gebaut werden. Die Polizei macht sich Sorgen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Kindertagesstätte auf der Brede in den Wupperorten wird neu gebaut – das hatte im Juni 2022 die Politik beschlossen. In der kommenden Woche, im Ausschuss für Stadtentwicklung, geht es nun um den entsprechenden Bebauungsplan und den Satzungsbeschluss.

Anlass für die Überlegungen, die Einrichtung neu zu errichten, war der Raumbedarf der benachbarten Grundschule, dort werden zusätzliche Klassenräume mit Nebenflächen benötigt. Hintergrund sind politische Entscheidungen auf Bundesebene. Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr den Rechtsanspruch auf einen Platz für den Offenen Ganztag für jedes Grundschulkind beschlossen, beginnend 2026 mit dem ersten Schuljahrgang.

Die Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt Radevormwald untersuchten die Möglichkeiten, wie dies mit den vorhandenen Gebäuden klappen könnte und kamen zu dem Schluss, dass ein Neubau der Kita auf einem benachbarten Gelände der beste Plan sei. Das bestehende Gebäude der Grundschule und der Pavillon der Kita sollen umgebaut werden.

Die Fläche, auf der die Kindertagesstätte neu gebaut werden soll, liegt an der Färberstraße, oberhalb der Sportanlage und unterhalb der Turnhalle und ist städtisches Eigentum. Das Gebäude soll Platz für fünf Kita-Gruppen bieten.

In der Begründung für den Satzungsbeschluss, durch den der Bebauungsplan rechtskräftig wird, erläutert die Verwaltung, warum man im Rathaus positive Auswirkungen durch die Baumaßnahme erwartet: Die Kita könne zwei weitere Gruppen erhalten, es seien keine Konflikte mit umliegenden Nutzungen zu erwarten. Theoretisch könnte die Freifläche auch für eine Sporthalle oder die Erweiterung der bestehenden Turnhalle genutzt werden, doch dafür gebe es keinen Bedarf.

Die Gesamtkosten für die Maßnahme wurden bei dem Beschluss im vergangenen Jahr durch die Verwaltung auf etwa 5,5 Millionen Euro beziffert.

Wie bei allen Bauvorhaben dieser Größe werden die Träger öffentlicher Belange um Stellungnahmen gebeten, ob es Einwände gegen die Pläne gibt. Im Fall des Neubaus der Kita Wupper werden tatsächlich einige Bedenken geäußert, so von der Direktion Verkehr der Oberbergischen Polizei.

Es gebe in unmittelbarer Nähe des Bauprojektes nicht genügend Parkraum, bemängeln die Beamten. „Zum einen muss auf dem Baugrundstück für jeden Mitarbeiter ein Stellplatz vorhanden sein“, heißt es in der Stellungnahme. „Weiterhin ist es aus Sicherheitsaspekten zwingend erforderlich, eine der Kinderplätze angepasste Hol- und Bringzone auf dem Baugelände einzurichten.“ Die derzeitigen Straßen seien jedoch nicht geeignet, die hohe Zahl von Elternfahrzeugen als Kurzparkzonen aufzunehmen. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht die Fahrwege der Autos kreuzen müssten, mahnt die Verkehrsdirektion der Polizei in Gummersbach.

Die Radevormwalder Verwaltung folgt diesen Bedenken nicht. In den Erläuterungen der Beschlussvorlage heißt es: „In der unmittelbaren Nähe zu der Vorhabenfläche in der Färberstraße sind ausreichend öffentliche Parkplätze vorhanden.“ An der Straße Auf der Brede gebe es weitere Stellplätze.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass trotz der vielfältigen Nutzung der Parkflächen durch die Grundschule, Kita, Turnhalle und weitere Sportflächen kein Problem mit mangelndem Parkraum auftrete. Auf dem Baugrundstück selber sei wegen der Lage am steilen Hang keine Erschließung durch Autos möglich. Die Gefahr, dass Kinder in die Fahrwege der Autos liefen, ist nach Einschätzung der Verwaltung gering, das Ordnungsamt betrachte die „Park- und die Hol- und Bringsituation“ unkritisch. Sollte es doch Probleme geben, könne man die Einrichtung einer Hol- und Bringzone im Wendekreis der Färberstraße prüfen.

Weitere ernste Bedenken gegen das Bauvorhaben gibt es von den beteiligten Trägern nicht. Der Wupperverband regt an, aus Gründen des Klimaschutzes die Versieglung auf ein notwendiges Maß zu beschränken, das Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz des Oberbergischen Kreises erinnert an die Vorschriften zur Bereithaltung einer ausreichenden Löschwassermenge.

Termin Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt am Donnerstag, 9. März, um 17 Uhr im Mehrzweckraum des Bürgerhauses, Schlossmacherstraße 4-5. Die Tagesordnungspunkte zur Kita Wupper sind öffentlich.

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