Kinder und Jugendliche in Radevormwald Jugendräume für 142.000 Euro erneuert

Radevormwald · Nach einer halbjährigen Umbauphase wurden jetzt die rundum erneuerten Jugendräume im Bürgerhaus am Schlossmacherplatz mit einer kleinen Party eröffnet.

Alles wirkt heller, freundicher und größer: Die Jugendräume im Bürgerhaus am Schlossmacherplatz wurden nach der Renovierung wieder eröffnet – Frank Jeschke präsentierte ein Mitmachtheater für Kinder.

Alles wirkt heller, freundicher und größer: Die Jugendräume im Bürgerhaus am Schlossmacherplatz wurden nach der Renovierung wieder eröffnet – Frank Jeschke präsentierte ein Mitmachtheater für Kinder.

Foto: Jürgen Moll

Ein halbes Jahr mussten die Jugendlichen der Stadt auf ihre Räume im Bürgerhaus verzichten. Der Treff wurde in den vergangenen Monaten großflächig saniert und modernisiert. Insgesamt 142.000 Euro hat die Stadt in die Jugendräume investiert und ihnen neben einem neuen Anstrich auch gleich eine komplett neue Elektroinstallation verpasst, die den heutigen Herausforderungen und Bedürfnissen einer durchdigitalisierten Generation standhält. Denn diese, verrät Jugendamtsleiter Jörn Ferner, war stark in die Jahre gekommen. „Wir hatten in den Jugendräumen häufiger Probleme mit der Stromverkabelung, so dass wir diese Maßnahme genutzt haben, um auch altes Mobiliar zu ersetzen und alles etwas aufzufrischen.“

Die alte Deckenkonstruktion, die noch aus alten Holzpaneelen bestand, wurde durch eine neue Abhangdecke ersetzt, zudem haben die Jugendräume einen frischen neuen hellen Anstrich erhalten, mit einer modernen LED-Beleuchtungsanlage, die über ein Bedientableau gesteuert und den unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden kann. Die Räumlichkeiten wurden zudem neu konzipiert. Entstanden ist beispielsweise ein gemütlicher Gaming-Raum, wo am großen Bildschirm von einem komfortablen Zweisitzer zwischen zwei stylischen Lavalampen an der Konsole gezockt werden kann.

Ein neuer Bastel- und Spielraum ist entstanden, zusätzlich zum Computerraum, in dem beispielsweise an Bewerbungen gefeilt werden kann. Im großen Discoraum, Herzstück der Jugendräume, ist die längst nicht mehr zeitgemäße orange Farbe aus den 1970er Jahren einem neutralen, aber dafür deutlich helleren weißen Anstrich gewichen, der den Raum auch gleich größer erscheinen lässt. Auch der Billardtisch im Eingangsbereich hat eine neue Lampe erhalten. Für einen Raum wird noch eine konkrete Funktion gesucht.

Diplom-Pädagogin Anja Sent, die gemeinsam mit Thomas Thoene seit vielen Jahrzehnten schon die Jugendräume leitet, kann über die Umgestaltung nicht glücklicher sein: „Es ist sehr schön geworden. Es ist nicht nur moderner und heller. Die Neuerungen erleichtern auch unsere Arbeit enorm“, sagt sie. Seit vielen Jahren unterstützt sie Jugendliche beispielsweise als Bewerbungscoach, berät beim Übergang von Schule und Beruf. Etwa 600 Jugendliche haben hier in den letzten Jahren an ihrer Bewerbung gearbeitet. „Das wird nach wie vor sehr gut angenommen, und dabei wird uns der neue Computerraum mit der neuen Verkabelung und den neuen Netzwerken und WLAN-Router jetzt noch besser unterstützen“, meint Anja Sent. Die Jugendlichen würden die Räume auch für Recherchezwecke nutzen. Diese Arbeit soll künftig ein stärkeres Profil bekommen, betont Ferner.

Neben der optischen Umgestaltung werden die Jugendräume künftig stärker noch inhaltliche Schwerpunkte setzen: zum einen in der Jugendsozialarbeit, zu der die schulische und berufliche Beratung gehört, die Kulturarbeit mit Disco, Workshops und Konzerten. Der dritte Schwerpunkt ist die Funktion eines klassischen Jugendzentrums mit offener Jugendarbeit, also als Treff für Jugendliche zum Kickern und Billardspielen, aber auch für Filmabende. Der vierte Punkt, erklärt Ferner, sind stärkere Kooperationsprojekte etwa mit der Armin-Maiwald und der Sekundarschule.

Colin (18) ist seit frühester Jugend Stammgast in den Jugendräumen, kennt die Räumlichkeiten sehr gut und ist begeistert vom neuen Facelift. „Es ist sehr schön geworden, sehr gut gestaltet. Dass wir auch ein wenig mitbestimmen durften, hat mir auch gut gefallen. Das Endergebnis entspricht auf jeden Fall meinen Vorstellungen.“

Für ihn bedeuten die Jugendräume eine zweite Heimat. „Hier trifft man sich mit Freunden, knüpft neue Kontakte, verbringt seine Freizeit. Auch die Mitarbeiter hier sind mittlerweile gute Freunde geworden“, sagt er. Die vergangenen Monate ohne Jugendräume seien seltsam gewesen.

„Ich habe erst spät davon erfahren, dass in der Umbauphase die Jugendräume in der Sekundarschule untergebracht waren“, sagt er. Hierfür sei der Jugendamtsleiter der Sekundarschule sehr dankbar. „Durch diesen Schulterschluss, dadurch, dass die Schule uns ihre Cafeteria zur Verfügung gestellt hat, konnten wir das Angebot der Jugendräume auch in der Zeit des Umbaus weiter vorhalten“, berichtet er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort