Rader Hilfsbörse Nachbarschaftshilfe läuft wieder an

Radevormwald · Die Rader Hilfsbörse nimmt nach zweijähriger Pause ihre Arbeit auf und bietet in Kooperation mit der Ehrenamtsinitiative Weitblick kostenfreie und unbürokratische Hilfe. Neuer Koordinator ist Standortlotse Dirk Gerhard.

 Freuen sich, dass die Rader Hilfsbörse nach langer Pause endlich wieder startet (v.l.): Horst Kirschsieper, Sven Beckers, Kyra Springer, Dirk Gerhard und Birgit Steuer.

Freuen sich, dass die Rader Hilfsbörse nach langer Pause endlich wieder startet (v.l.): Horst Kirschsieper, Sven Beckers, Kyra Springer, Dirk Gerhard und Birgit Steuer.

Foto: Cristina Segovia Buendia

Mit neuen Kräften geht die Rader Hilfsbörse wieder an den Start: Diese Woche fand das erste Treffen im Haus Hürxthal statt. Am Samstag will sich der neue Koordinator Dirk Gerhard an einem Stand auf dem Markt vorstellen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Denn nach der zweijährigen Corona-Zwangspause müssen die alten Strukturen wiederbelebt werden, meint Kyra Springer, Koordinatorin des Trägervereins „aktiv55plus“. Neue Ehrenamtler braucht die Nachbarschaftshilfe, und bei den Nutznießern muss das kostenfreie Angebot ebenfalls neu beworben werden.

Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Arbeit der Rader Hilfsbörse größtenteils eingestellt, wobei Ehrenamtler von „aktiv55plus“ in einer anderen Form weiterhin für die Bürger zur Verfügung standen, stellt Springer klar: Einkaufsdienste oder Fahrten zum Impfzentrum wurden beispielsweise organisiert. „Ganz untätig waren wir also nicht“, betont die Koordinatorin des Trägervereins. Doch jetzt, wo die meisten Pandemie-Einschränkungen aufgehoben wurden, sollte die Rader Hilfsbörse wieder in ihrer ursprünglichen Funktion wiederbelebt werden. Auf Knopfdruck gelingt das allerdings nicht.

Da der alte Koordinator während der Pandemie wegzog, brauchte die Nachbarschaftshilfe beispielsweise eine neue Bezugsperson, die sich um die Organisation kümmert. Im Gespräch mit Sozialamtsleiter Volker Grossmann brachte er die Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises ins Spiel – eine Organisation, die ähnliche Ziele verfolgt wie „aktiv55plus“, durch ihre kreisweite Tätigkeit allerdings andere Möglichkeiten hat. „Es macht schon Sinn, Kräfte zu bündeln“, meint Birgit Steuer, Leiterin der Koordinierungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklung im Oberbergischen Kreis. Sie hatte gleich einen passenden Kandidaten zur Hand. Dirk Gerhard (60) war nach seiner Pensionierung vor eineinhalb Jahren auf der Suche nach neuen Herausforderungen, wie er berichtet. Nach ehrenamtlichen Tätigkeiten im Impfzentrum Gummersbach fand der ehemalige Postbeamte den Weg zur Ehrenamtsinitiative Weitblick und wurde dort aktiv. Nun übernimmt er die Koordination der Rader Hilfsbörse.

Dass die Nachbarschaftshilfe nur mit ausreichend Ehrenamtlern funktionieren kann, ist ihm bewusst. Deswegen ist ihm sehr daran gelegen, ein gutes Netzwerk aufzubauen, die Ehrenamtler untereinander zu vernetzen und somit auch den Rader Bürgern ein gutes Hilfsangebot bieten zu können.

Geändert habe sich an der ursprünglichen Idee, die vor nunmehr neun Jahren zur Gründung der Rader Hilfsbörse führte, nichts, betont Springer. „Menschen, die kurzfristig Hilfe benötigen, können sich melden, und wir kümmern uns darum, dass Hilfe kommt.“ Beispielsweise kleinere Boten- oder Fahrdienste – sofern es keine kontinuierliche Hilfe ist – werden ebenso angeboten wie die Unterstützung bei kleineren technischen Problemen oder im Haushalt. „Wenn die Oma beim Frühjahrsputz eben die Gardinen abhängen will, dann muss sie ja nicht selber auf die Treppe steigen. Oder wenn es Schwierigkeiten mit dem Drucker gibt, schauen wir uns das auch gerne an.“ Dabei betont Kyra Springer, dass die Rader Hilfsbörse den hiesigen Dienstleistern keine Konkurrenz sein will. „Deswegen bieten wir auch keine kontinuierliche Hilfe an.“ Der Koordinator indes kümmert sich darum, Hilfesuchende und Hilfebietende zusammenzubringen, „alles andere wickeln die Personen dann unter sich ab.“ Die Rader Hilfsbörse ist ein kostenfreies Angebot. Hilfesuchende müssen nichts zahlen. Ehrenamtler wiederum verdienen nichts daran. Knapp 20 Ehrenamtler standen vor der Pandemie im Dienst der Hilfsbörse. Alle konnten noch nicht zurückgewonnen werden. „Wir freuen uns daher, wenn sich noch mehr Menschen finden würden“, sagt Springer.

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