Schulanfang in Radevormwald 214 Erstklässler werden eingeschult

Radevormwald · Am Verbundschul-Standort Wupper werden die 42 Erstklässler in Klassen-Containern unterrichtet, weil der Platz im Schulgebäude nicht ausreicht.

 Viele Erstklässler auch aus Radevormwald tragen in den kommenden Tagen eine Schultüte im Arm. Die Einschulungen in der Bergstadt finden am Donnerstag und Freitag statt.

Viele Erstklässler auch aus Radevormwald tragen in den kommenden Tagen eine Schultüte im Arm. Die Einschulungen in der Bergstadt finden am Donnerstag und Freitag statt.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Die Aufregung wächst. Bei Kindern, Eltern, Lehrern und Schulleitern. Das neue Schuljahr beginnt am Mittwoch, die Erstklässler in Radevormwald werden am Donnerstag und Freitag eingeschult. 214 Mädchen und Jungen beginnen ihre Schullaufbahn. Mit großer Spannung und Freude blickt Schulamtsleiter Jürgen Funke aufs neue Schuljahr. In den Sommerferien gab es nur einige Maßnahmen in den Schulen: An der KGS Lindenbaum wurden die alten Schiefertafeln ersetzt durch Whiteboards mit Kurzdistanzbeamer. „Jetzt gibt es dort in jedem Klassenraum digitale Tafeln“, sagt Funke.

In der Sekundarschule zieht der 7. Jahrgang von der ehemaligen Realschule in die ehemalige Hauptschule, so dass ab sofort die Klassen 5 bis 7 an der Hermannstraße 21 unterrichtet werden und die Klassen 8 bis 10 an der Hermannstraße 26. Und wo die Klassenräume der siebten Klassen mit fast 100 Schülern waren, entstehen im Erdgeschoss Ganztagsräume.

An der Förderschule Nordkreis (ehemalige Armin-Maiwald-Schule) gibt es sechs Neueinschulungen von Erstklässlern am Standort Radevormwald und fünf an der Erich-Kästner-Schule in Hückeswagen. 24 weitere Schüler kommen von Grundschulen nach Klasse vier oder wechseln nach zwei oder drei Jahren an einer Grundschule auf die Förderschule. Gerade in Radevormewald gibt es einige „Umzugskinder“ auch für die höheren Jahrgänge. Insgesamt besuchen am Standort in der Bergstadt 94 Schüler die Förderschule in den Jahrgängen eins bis zehn. Personell ist die Schule nach Angaben von Leiterin Cordula Schneider gut aufgestellt, alle Planstellen sind besetzt. 35 Pädagogen sind an beiden Standorten im Einsatz für 210 Schüler. In den Sommerferien gab es einen neuen Fahrradunterstand am Standort Radevormwald, außerdem wartet die Leiterin auf Ladekoffer für die i-Pads, die jeder Schüler erhalten soll.

 Jetzt muss es schnell gehen: Die beiden Klassen-Container für die Erstklässler der GGS Wupper werden derzeit installiert.

Jetzt muss es schnell gehen: Die beiden Klassen-Container für die Erstklässler der GGS Wupper werden derzeit installiert.

Foto: Thomas Lorenz

Besonders ist die Situation an der Verbundschule Bergerhof/Wupper am Standort Wupper. Dort werden die 42 Erstklässler in Klassen-Container untergebracht, weil der Platz im Schulgebäude nicht ausreicht. „Diese Schule wird dauerhaft zweizügig sein, deshalb fehlt ein Klassenraum“, berichtet Funke. Im vergangenen Schuljahr wurde bereits ein Klassenraum im Hauptgebäude installiert, dafür entfiel aber ein OGS-Raum. Der wurde nun wieder zurückgenommen, so dass eine Containerlösung favorisiert wurde.

Dass die Container allerdings erst seit Montag aufgestellt werden, sorgt für Verwunderung. So wollte sich Thomas Lorenz von der Fraktion RUA am Dienstag voller Erwartung die neuen Schulcontainer ansehen. „Morgen beginnt das neue Schuljahr, und ich erhoffte mir funktionsfähige neue Räume“ berichtete der Fraktionsvorsitzende am Dienstagmittag. Als er gegen 11 Uhr vor Ort war, sah er nach eigenen Angaben Handwerker, zu verlegende Stromkabel, überhöhte Eingangstüren, aber keine Tafel, keine Internetverkabelung, kurz eine Baustelle. „Als Trost bekam ich mit auf den Weg, dass die neuen Schulkinder glücklicherweise erst am Freitag eingeschult werden“, schreibt Lorenz. Der stellvertretende RUA-Fraktionsvorsitzende Burkhard Wigge stellt sich aber die Frage, ob hier an einer weiteren Baustelle zu spät ausgeschrieben oder begonnen wurde, obwohl das Vorhaben doch im Eilverfahren durch die Ratsgremien gepresst wurde?

Gegen diese Vorwürfe wehrt sich Natalie Enneper, Hochbauleitung des städtischen Gebäudemanagements. „Es ist zwar ärgerlich, dass das jetzt alles so knapp passieren muss, aber das liegt am schwierigen und angespannten Markt für Container, der völlig ausgeschöpft ist“, sagt sie. Sie habe viele Absagen bekommen, weil man die Container als öffentliche Hand habe ausschreiben müssen und nicht auf die Schnelle reagieren konnte, wenn Angebote reinkamen. „Wir schaffen das trotzdem“, sagt Enneper. Die letzten Arbeiten in den Container-Klassenräumen, die modulartig zusammengesetzt werden, laufen, der Innenausbau (inklusive zwei WC-Einheuten für Mädchen und Jungen) steht, die Möbel werden geliefert, die Tafeln verankert, die Reinigung erfolgt. Für Freitag ist die Einschulung geplant.

Darauf hofft auch Schulleiterin Tanja Heinen, die auch findet, dass die Container „sehr kurzfristig“ geliefert wurden. Dabei hatte sie schon Plan B in der Schublade und hätte die Viertklässler im Turn- und im Computerraum untergebracht, um zwei Klassenräume für die Erstklässler freizuräumen. Enneper betont, dass die Container für 24 Monate bleiben. Parallel dazu wird sie ab 2023 die Erweiterung des Kindergartens planen, und wenn der jetzige Altbau dort frei wird, soll dieser Bereich für den Mehrbedarf der Grundschule umgebaut werden.
Theodor-Heuss-Gymnasium 90 Fünftklässler verteilen sich zum neuen Schuljahr auf drei Eingangsklassen. In die Oberstufe wechseln erstmals 16 Sekundarschüler. Lehrer sind von der Gesamtzahl ausreichend vorhanden, es wird aber fachspezifische Engpässe in Englisch und Biologie geben, kündigt Schulleiter Matthias Fischbach-Städing an. Unterrichtsausfälle soll es keine geben, wohl aber Vertretungen. Derzeit besuchen 625 Schüler das Gymnasium (Tendenz steigend), sie werden von 47 Lehrern unterrichtet.

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