Politik in Radevormwald Rat mit Bild oder nur mit Ton?

Radevormwald · Die Politik in Radevormwald debattiert über das Streamimg von Ratssitzungen. Es gibt verschiedene technische Ansätze – auch eine einfache Audio-Übertragung oder eine Aufzeichnung wird für denkbar gehalten.

 Blick in einer Ratssitzung im Bürgersaal – aus Zeiten ohne Corona-Mindestabstand.

Blick in einer Ratssitzung im Bürgersaal – aus Zeiten ohne Corona-Mindestabstand.

Foto: Stefan Gilsbach

Mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen – dafür soll in Radevormwald künftig die Aufzeichnung von Ratssitzungen sorgen. So sollen Bürger, die nicht persönlich als Zuhörer dabei sein können, die Sitzungen auf digitalem Weg verfolgen können.

In der jüngsten Ratssitzung wurde erneut darüber gesprochen, wie dieser Service umgesetzt werden kann und wer federführend sein sollte. So schlug Fritz Ullmann (Linkes Forum) vor, dass ein gemeinnütziger Verein sich um die Aufzeichnungen kümmern sollte. Mit dieser Idee konnten sich die anderen Ratsmitglieder allerdings nicht anfreunden.

Elisabeth Pech-Büttner, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Grüne, betonte, dass diese Aufzeichnungen nicht nur „live“ angeboten werden sollen. Es müsse für die Bürger auch die Möglichkeit geben, die Dateien jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt abrufen zu können. Pech-Büttner begrüßte, dass es nun konkrete Schritte gebe, um das Streaming vorzubereiten: „Das sollte uns das Geld wert sein.“

Doch um wie viel Geld geht es? Die Verwaltung hatte inzwischen durchgerechnet, wie teuer dieser Service die Stadt kommen würde: „Eine Recherche zu den Kosten für die Inanspruchnahme externer Dienstleister hat ergeben, dass Beträge zwischen 1500 Euro und 3150 Euro brutto pro Sitzung zu erwarten sind“, heißt es in einer Informationsvorlage. „Die Kosten variieren in Abhängigkeit von dem maßgeschneiderten Angebot der Kommune. Schließlich bleiben die Kosten dem durchzuführenden Vergabeverfahren vorbehalten.“ Für das Haushaltsjahr 2021 müssten die notwendigen finanziellen Mittel eingeplant werden.

Laut der Verwaltung soll ein externes Dienstleistungsunternehmen mit der Aufnahme und Aufbereitung des Materials für die Einstellung in das Internet beauftragt werden „und auch für den Auf- und Abbau sowie die erforderliche Technik vor jeder Sitzung sorgen“. Nach der Sitzung soll das aufgenommene audiovisuelle Material so bearbeitet werden, dass es auch auf der Internetseite abrufbar bereitgestellt werden kann.

Bernd Eric-Hoffmann, Ratsmitglied der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft (UWG), lobte den Vorstoß. Die UWG habe dies schon länger favorisiert. „Aber muss es denn unbedingt eine Video-Aufzeichnung sein?“, fragte er und fügte halb scherzhaft hinzu: „Unsere Gesichtsausdrücke interessieren doch nicht.“ Mit einer einfachen Hör-Version könne man sicher auch Kosten sparen.

Bürgermeister Johannnes Mans kündigte daraufhin an, man werde in der Verwaltung über die verschiedenen technischen Möglichkeiten sprechen.

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