Seminar Dem plötzlichen Herztod vorbeugen

Radevormwald · Das Patientenseminar des Sana Krankenhauses stieß auf großes Interesse.

 Dr. Volker Brockhaus, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie am Sana Krankenhaus Radevormwald, informierte über Behandlungsmethoden, die dem plötzlichen Herztod vorbeugen.

Dr. Volker Brockhaus, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie am Sana Krankenhaus Radevormwald, informierte über Behandlungsmethoden, die dem plötzlichen Herztod vorbeugen.

Foto: Sana/Stefan Mülders

Im Rahmen der bundesweiten Herzwoche hat das Sana Krankenhaus am Mittwochabend zu einem Patientenseminar ins Bürgerhaus eingeladen. Vier Ärzte widmeten sich dem Thema des plötzlichen Herztods, an dem in Deutschland jedes Jahr etwa 60.000 Menschen sterben. Das Foyer des Bürgerhauses war zu der Abendveranstaltung voll. Das Interesse rund um Herzerkrankungen ist groß. Das kann auch die Deutsche Herzstiftung bestätigen, die auch auf dem Patientenseminar vertreten war und mit einem Informationsstand an der Veranstaltung teilnahm. Dr. Michael Zimmermann von der Deutschen Herzstiftung freute sich über das volle Haus und nutzte die Gelegenheit, um die Stiftung noch einmal vorzustellen.

In den Vorträgen der Ärzte ging es um die Risikofaktoren, Vorbeugung und Behandlung lebensbedrohlicher Herzerkrankungen. Den Anfang machte Dr. Joachim Gödke aus der Gemeinschaftspraxis Oberberg. Er erklärte zunächst, wie ein Herz aufgebaut ist und wie es funktioniert, um die Basis des Patientenseminars zu schaffen.

Laut einer Forschung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung sind in rund 80 Prozent der Fälle Herzrhythmusstörungen der Grund für einen unvorhersehbaren Herzinfarkt sowie für den plötzlichen Herztod. „Das Herz ist ein hocheffizienter Motor, der viel leistet und natürlich gepflegt werden muss“, sagt Gödke. Wer bemerkt, dass sein Herz hin und wieder, auch wenn es nur selten ist, rumpelt, aussetzt oder stolpert, sollte einen Kardiologen aufsuchen. „Durch Langzeit-, Ruhe- oder Belastungs-EKGs können wir erste Diagnose stellen. Herzrhythmusstörungen stellen uns allerdings oft vor Herausforderungen, weil sie oft nur unregelmäßig auftreten.“ Herzrhythmusstörungen können alleine, aber auch mit Begleiterkrankungen, wie der koronaren Herzerkrankung, auftauchen. Auslöser für Herzrhythmusstörungen können auch Stress, eine Schilddrüsenüberfunktion oder der Konsum von Genussgiften sein. „Drogen lösen häufig diese Störungen des Herzens aus“, warnt Gödke.

Dr. Volker Brockhaus, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie im Sana Krankenhaus informierte über Behandlungsmethoden, die dem plötzlichen Herztod vorbeugen. „Die medikamentöse Behandlung bringt zahlreiche negative Nebenwirkungen mit sich, der Schutz ist nicht hundertprozentig. Andere Möglichkeiten bietet der implantierte Defibrillator, der den Herzschlag des Patienten durch eine Schockabgabe wieder herstellt.“ In seinem Vortrag beleuchtete Brockhaus die Funktionsweise eines solche Gerätes sowie die Komplikationen, die bei dem implantierten Gerät auftauchen können. „Es kann zu Infektionen kommen, die meist durch die komplexen Elektroden des Geräts ausgelöst werden.“ Zum Abschluss stellte er außerdem die „Life Vest“ vor. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Weste, die zum übergehenden Schutz getragen werden kann und wie ein Defibrillator funktioniert.

Dr. Michael Müller, aus der KardioPrax Remscheid und Radevormwald, stellte während die Behandlungsmethode von bösartigen Herzrhythmusstörungen durch Katheter vor.

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