Freizeit in Radevormwald Als Rade baden ging – am 7. November 1969 eröffnet das Hallenbad

Radevormwald · Bei der Feier gab es eine kuriosen Zwischenfall: Ein Witzbold hatte Goldfische ins Becken gelassen – das Einfangen mit dem Kescher dauerte eine Weile.

 So berichtete die BM am Freitag, 7. November 1969 über das neue Bad. Der Autor war Hans Aldermann. 

So berichtete die BM am Freitag, 7. November 1969 über das neue Bad. Der Autor war Hans Aldermann. 

Foto: Archiv Aldermann

Heute vor 50 Jahren wurde das neue Hallenbad in Radevormwald offiziell durch Politik und Verwaltung, eröffnet. Die Bergische Morgenpost titelte damals „Das Hallenbad ist ein Schmuckstück“ und erinnerte an den schweren Weg zur Fertigstellung des Bades.

Im Generalwirtschaftsplan von 1962 war ein Hallenbad mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Mark enthalten. Daraufhin bildete sich ein Bäderausschuss, der sich auch für einen Architektenwettbewerb stark machte, nachdem der Standort des neuen Bades geklärt war. Stadtnah, damals am besten über die Rudolfstraße zu erreichen, sollte das erste Hallenbad Radevormwalds entstehen.

Fünf Jahre später starteten die Erdarbeiten unter der Leitung des Architekten Dr. Lutz Limmer, der auch bei der Eröffnung des Bades anwesend war. Anwesend waren allerdings auch drei Goldfische, die bei der Eröffnung für viel Trubel sorgten.

Ein Witzbold hatten sie heimlich ins Becken gelassen und das Einfangen mit einem Kescher dauerte einige Minuten. Der Westdeutsche Rundfunk hielt dieses Spektakel damals für das Fernsehen fest.

Der damalige Bürgermeister Hans Jendges kam aber dann doch noch zu seiner Eröffnungsrede und beschrieb das Hallenbad als „prachtvoll gelungenes Werk“. Das zweistündige Eröffnungsprogramm wurde durch den mehrfachen Deutschen Meister und Olympiateilnehmer Ullrich Reff und seinen Sprüngen von den Sprungbrettern beendet. Danach ging der Rat der Stadt buchstäblich baden.

Dass das Hallenbad zwei Tage vor der Neuwahl des Rates eröffnet wurde und zwei Tage später alle Bürger kostenlos schwimmen durften, war ein Zufall. Oder war es ein Wahlgeschenk? Redakteur Hans Aldermann schloss seinen Bericht mit einem versöhnlichen „ist rein zufällig“, wies aber eindeutig auf diese Dichte der Ereignisse in der Stadt auf der Höhe hin.

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