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Internationale Tanzwochen Von Helden und Schlachten

Neuss · Zwei Deutschlandpremieren beinhaltet das Programm in der Neuen Saison der Internationalen Tanzwochen in der Neusser Stadthalle. Am 28. September startet gleich die erste, die Tänzer kommen aus Rom.

 Erstmals in Neuss gastiert bei den Internationalen Tanzwochen das Spellbound Contemporary Ballet aus Rom. Vor allem gefeiert seine „Rossini Overtures“.

Erstmals in Neuss gastiert bei den Internationalen Tanzwochen das Spellbound Contemporary Ballet aus Rom. Vor allem gefeiert seine „Rossini Overtures“.

Foto: MicroEMega

Es ist inzwischen eine schöne Tradition, dass Christiane Zangs, Beigeordnete und Kulturdezernentin der Stadt Neuss, zum Ende des Shakespeare-Festivals das neue Programm der Internationalen Tanzwochen Neuss vorstellt. Natürlich dankt sie zunächst dem Kulturreferenten Rainer Wierz, dem es immer wieder – also auch für die kommende 37. Saison – gelinge, dank seiner hervorragenden Kontakte hochkarätige internationale Ensembles in die Neusser Stadthalle zu holen.

Das sei bei dem Manko ungewöhnlicher Maße der Stadthallen-Bühne (maximal 19,8 mal 8 Meter) immer auch von Zufälligkeiten begleitet, „die man so nur in Neuss erlebt“. Die Kulturdezernentin sprach in diesem Zusammenhang von „innerer größerer Glücklichkeit“.

Dieser Zustand dürfte sich besonders auch zur Saisoneröffnung einstellen (28. September). Erstmals gastiert in Neuss das Spellbound Contemporary Ballet Rom. Das 1994 von Mauro Astolfi gegründete Ballett zeigt seine Choreographie „Rossini Ouvertures” zur Musik des bedeutenden italienischen Opernkomponisten. Das Stück feiert die Lust allen Anfangs. „Rossini-Taumel“ (New York Times) hat sich in der Rezeption etabliert. Dazu gibt es gleich eine Deutschlandpremiere mit dem „Vivaldi Project“, das wenige Tage zuvor am Luxemburger Grand Théatre de la Ville uraufgeführt wird.

Lange nicht mehr in Neuss war die niederländische Company Introdans, Arnhem. Pünktlich zum 75. Jahrestag des Kampfes um die Brücke von Arnheim im September 1944 präsentiert sie am 22.November „Die Schlacht“ in vier unterschiedlichen Choreographien. In einem wahren Blockbuster dürfen sich Zuschauer – Frauen machen fast 80 Prozent des Stammpublikums aus, sagte Wiertz – über harte dynamische Männerchoreographie freuen.

Die Introdans-Frauen sind in einer neuen Kreation des Spaniers Cayetano Soto zu erleben, bevor Sidi Larbi Cherkaoui im arabischen Trio „Qutb“ (Drehpunkt) die weibliche Rolle der russischen Star-Ballerina Natalia Osipora auf den Leib choreographiert hat. Die Schlacht endet beeindruckend friedlich mit der alten Meisterin „Missa brevis“ von Zóltan Kodály.

Einen Mix erfolgreicher Choreographien unter dem Titel „Classy Classics“ umfasst der Abend der Dance Company Theaterhaus Stuttgart (2. Dezember). Das Repertoire beinhaltet originelle, oft humorvolle Werke des Choreographen und Musikers Eric Gauthier und der renommierten zeitgenössischen Choreographen Cayetano Soto, William Forsythe, Marco Goecke und Ohad Naharin.

Das von Thierry Malandain 1998 gegründete Malandain Ballet Biarritz konzentriert sich auf zeitgenössisches und neoklassisches Ballett. In Neuss zeigen sie „Noah“ zu Rossinis „Messe di Gloria“ (22. Januar 2020). Nach den Pariser Aufführungen des Werkes erhielt das Ballett den Preis „Beste Kompanie des Jahres“.

Mit ihrem in Berlin neu gegründeten Donlon Dance Collective begibt sich die irische Tänzerin und Choreographin Marguerite Donlon auf einer ersten Tournee auch nach Neuss (27. Februar). Besonders ihr ironisches Stück „Helden“ zur unvergessenen Musik von David Bowie dürfte wiederum die Zuschauerinnen begeistern. „Heroes“ hatte bereits 2012 Premiere am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, wo Marguerite Donlon von 2001 bis 2013 Ballettdirektorin war. Ab der kommenden Spielzeit ist die 53-Jährige in dieser Funktion am Theater Hagen ganz in der Nähe.

Die Neusser Saison schließt mit der Deutschlandpremiere des Aspen Santa Fe Ballet aus den USA (31.3. 2020). Mit drei faszinierenden Arbeiten aus den gut 20 Jahren ihres Bestehens setzt die Company, die in gleich zwei Städten – Aspen und Santa Fe – beheimatet ist, einen magischen, zugleich sehr poetischen Schlusspunkt.

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