Haushaltskonsolidierung in Neuss Fraktion „Tierschutz/Linke“ gegen Einschnitte beim Sport

Neuss · Die zweiköpfige Fraktion „Tierschutz/Linke“ lehnt finanzielle Einschnitte bei den Sportstätten in Neuss entschieden ab. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Fraktionsvorsitzende Roland Sperling bislang die Haltung vertrat, keinen Bereich des städtischen Etats von vorneherein und grundsätzlich ausnehmen zu wollen.

Der neue Ninja-Cross-Parcours stellt regelmäßig auch die Stadtwerke-Bäder-Auszubildenden vor große Herausforderungen.

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Foto: Stadtwerke Neuss

Vor der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung versucht die zweiköpfige Fraktion „Tierschutz/Linke“ ein Brandschutzmäuerchen hochzuziehen. Sie lehnt, wie der Stadtverordnete Thomas Schwarz (Tierschutz) in einer Pressemitteilung betont, finanzielle Einschnitte bei den Sportstätten in Neuss entschieden ab. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Fraktionsvorsitzende Roland Sperling bislang die Haltung vertrat, keinen Bereich des städtischen Etats von vorneherein und grundsätzlich ausnehmen zu wollen und noch im Dezember betont hatte: „Es gibt auch beim Sport und bei der Kultur Dinge, über die man nachdenken muss, wenn man kein Geld hat.“

Die Kehrtwende begründen Schwarz und Sperling nun sogar mit einer möglichen Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele und Paralympics an Rhein und Ruhr. Sollte sich die Region noch einmal bewerben, so die Fraktion, „wird Neuss mangels geeigneter Trainingsstätten das Nachsehen haben“. Vor allem aber scheint „Tierschutz/Linke“ diese Position bezogen zu haben, um in einer möglichen Debatte über Schließung und Verkauf etwa des Stadtbades eine Marke zu setzen. „Schulschwimmen kann Leben retten, wenn Kinder das Schwimmen frühzeitig erlernen“, unterstreichen beide. Die Einsparungen, die die Politik aushandeln werde, dürften aber auch darüber hinaus „keinesfalls Vereine und Sporttreibende treffen, gleich welcher Sportart“, betonen Sperling und Schwarz.

Bevor der Rat im Dezember mehrheitlich beschloss, die Etatverschiebung in den März zu verschieben, war die Fraktion „Tierschutz/Linke“ bereit, das zuvor politisch ausverhandelte Gesamtpaket mitzutragen. Große Forderungen, die zu Mehrkosten geführt hätten, hatte die kleine Fraktion nicht erhoben. Sie forderte lediglich eine bessere Finanzierung des Tierheims Bettikum und eine Verbesserung der angespannten Personallage im Integrationsamt. Auf einen formellen Antrag dazu wurde verzichtet, man beließ es bei einem Hinweis.

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