„Kickt die Tonne“ in Neuss Klima-Mitmachaktion soll den CO2-Ausstoß senken

Neuss · Michael Bilharz aus Dessau legt sich für die Umwelt mächtig ins Zeug. Der „Erfinder“ der bundesweiten CO2-Sparaktion „Die Klimawette“ radelt in 100 Tagen mit seinem Lastenfahrrad quer durch Deutschland. Jetzt machte er in Neuss Station.

Bei der Aktion in Neuss: Michael Bilharz (l.) und Heribert Adamsky nehmen symbolisch den Kampf mit der CO 2 -Tonne auf.

Foto: Andreas Woitschützke

Michael Bilharz legt bei seiner Aktion über 6000 Kilometer zurück. Am Sonntag machte er vor dem Neusser Rathaus Halt. Das Motto lautete auch dort wieder „Kickt die Tonne“.

Auf seinem Lastenrad war unter anderem Platz für eine große Tonne als Symbol für die eine Million Tonnen CO2, die eine Million Menschen bis zur nächsten Weltklimakonferenz in Glasgow Anfang November einsparen sollen. Es ging aber auch darum zu überlegen, auf welche Art und Weise jeder Einzelne zur Reduzierung der CO2-Belastung beitragen kann.

„In Deutschland verbraucht jede Person im Jahr zehn bis elf Tonnen CO2 im Jahr“, erklärte Bilharz. Jetzt gehe es darum, dass gemeinsam eine Tonne eingespart wird. Die Lust auf umweltfreundliches Verhalten möchte er den Menschen auf spielerische Weise näherbringen, ohne ihnen etwas Bestimmtes vorschreiben zu wollen. Wer beispielsweise aufs Auto zwingend angewiesen ist, kann der Umwelt auf andere Weise Erleichterung verschaffen. „Es gibt eine Liste mit 20 Vorschlägen, da dürfte für jeden etwas dabei sein, vom LED-Lampentausch über den fleischfreien Monat bis hin zur Solaranlage am Balkon, dem „Balkonkraftwerk.“ Informieren und anmelden über beziehungsweise für die Aktion „Klimawette“ sind über www.dieklimawette.de möglich. „Klimaschutz geht leichter, wenn man ihn nicht als Belastung, sondern als sportliche Herausforderung begreift“, sagte Bilharz.

Mit dabei waren Jörg Pieper aus Hahn sowie Judith Darteh und Heribert Adamsky vom ADFC. Maria Simonis, eine Passantin, zog sich spontan die roten Boxhandschuhe an und kickte die böse schwarze CO2-Tonne um. „Geht ganz einfach“, lautete ihr Kommentar. Warum sie sich für eine gesunde Umwelt einsetzt: „Ganz einfach: Weil mein Sohn auch in 50 Jahren noch gut leben soll.“