Chor aus Neuss singt in Rijeka Münsterchor auf Tournee in Kroatien

Rijeka/Neuss · Mit 40 Sängern war der Münsterchor zu Konzerten nach Kroatien gereist. Zum Programm gehörte aber auch viel Sightseeing.

 Der Münsterchor hat auf seiner Kroatien-Tournee auch in der Messe im Wallfahrtsort Trsat gesungen.

Der Münsterchor hat auf seiner Kroatien-Tournee auch in der Messe im Wallfahrtsort Trsat gesungen.

Foto: Tajana Mavrinac

An drei von vier Sonntagen gestaltet der Münsterchor unter Leitung von Kantor Joachim Neugart das Hochamt in der Quirinusbasilika musikalisch, nun aber musste St. Quirin zweimal auf seinen Chor verzichten, denn fast 40 Sänger waren auf Tournee in Kroatien. Erste Station war die Neusser Partnerstadt Rijeka, und gleich am ersten Abend gestaltete der Chor die Sonntagsmesse in der Basilika von Trsat, dem ältesten Marienwallfahrtsort Kroatiens.

Beim anschließenden Imbiss im Refektorium des Klosters wurde klar, wie viele intensive Kontakte bereits zwischen Rijeka und Neuss gepflegt werden. Besonders zu erwähnen: Die Herz-Jesu-Schwestern, die lange in Neusser Altenheimen gearbeitet haben, sowie Tajana Mavrinac, die bei der Stadt Rijeka für die Pflege der Städtepartnerschaft zuständig ist. Sie hatte auch Besichtigungen der Stadt sowie des in Kroatien sehr renommierten Theaters organisiert. Sein erstes Konzert gab der Münsterchor in der Kirche der Muttergottes von Lourdes. Unter den zahlreichen Zuhörern waren nicht nur offizielle Vertreter der Stadt Rijeka sondern als „Überraschungsgäste“ auch Msgr. Guido Assmann mit seiner Mutter. Sogar ein regionaler Fernsehsender machte Aufnahmen und Interviews.

Den letzten Tag in Rijeka nutzten die Sänger zu Exkursionen in die Umgebung: Der Nationalpark Plitvicer Seen lockte mit seinen Wasserfällen und den Drehorten der alten Winnetou-Filme. Auf der Insel Krk ließen sich einige von der Sonne verwöhnen, und einige Wagemutige machten sich an die Ersteigung des höchsten Gipfels des Učka Gebirges. Vom Vojak (1401 Meter), auch „Istrischer Olymp“ genannt, bot sich eine grandiose Aussicht über die Kvarner Bucht und die Küste Istriens, die für die Strapazen des Auf- und vor allem des Abstiegs mehr als entschädigte. Von dort war mit guten Augen bereits die nächste Station der Reise, Rovinj, zu erkennen.

Während in der Hafenstadt Rijeka die Spuren Österreich/Habsburgs unübersehbar sind, empfängt den Besucher in Rovinj die malerische venezianische Altstadthalbinsel. Und mittendrin ist das Hotel des Chores in einem historischen Palast, nur zu Fuß oder mit einem Elektromobil über eine schmale Plasterstraße zur erreichen. Folgt man der Straße weiter, windet sie sich hinauf zur Kirche der Hl. Euphemia, wo der Chor ebenfalls ein Konzert gab. Der Turm der Kirche als höchster in ganz Istrien ist weithin zu sehen. Ein Ausflug nach Pula versetzte die Sänger in die Zeit des Römischen Reiches: Das dortige Amphitheater wurde im Jahre 81 vollendet und ist mit einem Oval von 132 mal 105 Metern und einer maximalen Höher von 32 Metern das sechstgrößte seiner Art.

Auch wenn es nicht wie zu römischen Zeiten mit 26.000 Besuchern besetzt war, ließ es sich ein Neusser Sänger nicht nehmen, die Akustik zu testen – und erhielt großen Beifall. Knapp 500 Jahre später entstand die Euphrasisus-Basilika in Poreč, der nächste Konzertort des Chores. Dieses einzigartige Gotteshaus aus der Frühzeit des Christentums gehört seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein überwältigendes Gefühl für alle Beteiligten, in diesem einzigartigen Raum geistliche Musik darbieten zu können. Immerhin ist dieses Gotteshaus noch fast 700 Jahre älter als das Quirinusmünster.

(NGZ)
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