Jazzreihe in Neuss Jazzmusiker aus Deutschland und den USA

Neuss · Zum zweiten Mal in 15 Jahren macht die Reihe „Blue in Green“ von der Alten Post aus einen Abstecher ins Globe.

 Ein Doppelkonzert mit Jürgen Dahmen (Piano, 2.v.r.) und den Musikern von Tan (türkisch für Morgendämmerung) steht am kommenden Donnerstag um 20 Uhr in der Alten Post an.

Ein Doppelkonzert mit Jürgen Dahmen (Piano, 2.v.r.) und den Musikern von Tan (türkisch für Morgendämmerung) steht am kommenden Donnerstag um 20 Uhr in der Alten Post an.

Foto: TAN

Als der Gitarrist Philipp van Endert und der Leiter der Alten Post Neuss, Hans Ennen-Köffers, am 13. Februar zum Pressegespräch geladen hatten, um das Programm der 15. „Blue in Green“-Spielzeit vorzustellen, hatte diese Jazzkonzertreihe schon ihren Anfang gehabt: mit dem fulminanten Auftritt des in Deutschland lebenden Jazzstars aus den USA, dem Pianisten Richie Beirach, Ende Januar, der mit den deutschen Musikern Reiner Witzel (Saxofon), Joscha Oetz (Bass) und Christian Scheuber (Drums) auf der Bühne der Alten Post live zu erleben war.

Fulminant war dieses fast ausverkaufte Konzert auch deshalb, weil zum ersten Mal in der 15-jährigen Geschichte von „Blue in Green“ ein Ü-Wagen des Westdeutschen Rundfunks vor der Alten Post stand, um diesen Auftritt mitzuschneiden und am 7. März ab 20 Uhr in WDR 3 Konzert zu senden. „Für unsere Reihe war das ein Ritterschlag, dass der WDR das Konzert mitgeschnitten hat“, sagt van Endert sichtbar erfreut. Und Ennen-Köffers fügt hinzu: „Dieses Konzert mit Richie Beirach konnten wir uns deshalb leisten, weil der WDR für die Senderechte bezahlt hat.“

Ob die Kooperation mit dem Kulturradio WDR 3 fortgesetzt wird, ist noch offen. Man sei aber guter Dinge und stehe weiterhin in Kontakt mit der Jazzredaktion des Westdeutschen Rundfunks, sagen beide übereinstimmend.

Zudem meldeten die „Blue in Green“-Macher eine weitere gute Nachricht: Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wird auch 2020 die entspannte Atmosphäre und das akustisch einmalige Rund im Globe-Theater an der Rennbahn Austragungsort für die „Neusser JazzSommerNacht“ am Freitag, 4. September, sein. „Eigentlich ist es viel zu stressig, wenn ich neben der Organisation dieser Nacht auch noch selbst zur Gitarre greife“, so van Endert. „Doch kürzlich war ich in Island, wo ich den Gitarristen Björn Thoroddsen kennenlernte. Mit ihm werde ich bei der Sommernacht spielen.“

Zuvor werden die Sängerin Soleil Nikolsson aus Chicago und ihr deutsches Quintett das Globe-Theater mit ihrem explosiven Mix aus Jazz, Rhythm & Blues und Soul rocken, nachdem unter anderem die Düsseldorferin Tossia Corman (Einwurf von Ennen-Köffers: „Als junges Mädchen hat sie bei den Neusser Musical-Wochen ihre Stimme entdeckt“) mit ihrer neuen Band CoDaKu diese Jazznacht eröffnet hat. Wie immer ist der Eintritt zur „Neusser JazzSommerNacht“ frei. Auch in und am Globe.

Auch die restlichen Konzerte von „Blue in Green“ können sich hören und sehen lassen. Schon in der kommenden Woche, am 27. Februar, geht es in der Alten Post weiter mit einem Doppelkonzert, das das Neusser Eigengewächs Jürgen Dahmen zuerst solo am Flügel zeigt, bevor der Pianist, Keyboarder und Komponist mit seinem deutsch-türkischen Quintett TAN eine polyglotte Weltmusik präsentiert.

Mit dem neuen Quartett des Saxofonisten Peter Lehel wird am 18. Juni ein weiteres Highlight in Neuss erwartet: Die ureigene, amerikanische Gattung Blues steht im Fokus des Karlsruhers, die er mit den Musikern seine Band modernisiert und anderen Stilistiken öffnet.

Zudem wird es Konzerte mit dem Ensemble On Canvas des Bassisten André Nendza (11. März) und dem Trio Rupi (23. April) (mit dem neuen Album „Die Sonne“) ebenso bei „Blue In Green“ geben wie mit Stephan Mattners Zoom am 14. Mai und dem heavy rockenden Trio Malstrom am 29. Oktober.

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