Handwerk in Rheurdt „Kästen zwischen Ästen“ begeistern Jury

Rheurdt/Moers · Auszubildender der Tischlerei Elmar Knoor aus Rheurdt-Kengen belegt zweiten Platz beim Wettbewerb „Die Gute Form“.

 Ein Hingucker: Aaron Merls Gesellenstück „Kästen zwischen Ästen“. 
  Foto: Tischler-Innung Kreis Kleve

Ein Hingucker: Aaron Merls Gesellenstück „Kästen zwischen Ästen“. Foto: Tischler-Innung Kreis Kleve

Foto: Tischler-Innung Kreis Kleve

Ein schöner Erfolg für die Tischlerei Knoor aus Rheurdt-Kengen und ihren Auszubildenden Aaron Merl: Der junge Moerser ist bei der Gesellenprüfung nicht nur Innungsbester im Südkreis Kleve geworden – beim Wettbewerb „Die Gute Form Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ hat er zudem nur knapp den ersten Platz verpasst.

Alljährlich werden bei dem Wettbewerb besonders gelungene Gesellenstücke prämiert. Eine sechsköpfige Jury mit Personen aus dem öffentlichen Leben beurteilt dabei, unabhängig vom fachtechnischen Prüfungsausschuss, die Gesellenstücke nach den Kriterien: Idee, Form, Funktion und Konstruktion. Unberührt bleiben bei der Bewertung die Voraussetzungen zum Bestehen der Gesellenprüfung. Die Sieger aus dem Wettbewerb wurden auf der Lossprechungsfeier bekannt gegeben und durch den Obermeister Stefan Meyer ausgezeichnet.

 Die „Gute Form“-Sieger mit ihren Ausbildern und Lehrlingswarten.

Die „Gute Form“-Sieger mit ihren Ausbildern und Lehrlingswarten.

Foto: Kreishandwerkerschaft

„Kästen zwischen Ästen“ hat Aaron Merl sein aus Eichenholz angefertigtes Gesellenstück genannt. Es besteht aus acht auf Gehrung gezinkten Korpussen unterschiedlicher Größe, die zwischen formverleimten Ästen befestigt sind. „Bei der Gestaltung und Formgebung habe ich besonders viel Wert auf ein zeitloses, modernes und zugleich warmes, einschmiegendes Design gelegt. Die Funktionalität war mir ebenso wichtig und sollte gegeben sein“, beschreibt er es in einer Broschüre der Tischler-Innung. Inspiration holte sich Merl im Internet, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion sagte. „Ich habe mir ein paar Bilder bei Instagram angekuckt. So freischwebend habe ich das aber noch nirgendwo gesehen.“

Aaron Merl ist 22, er hat vor zwei Jahren am Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg in Duisburg das Abitur gemacht und seine Ausbildungszeit bei Tischlermeister Elmar Knoor in Rheurdt verbracht. Seine berufliche Zukunft hat Merl schon fest im Blick, er wird im Herbst in Düsseldorf die Meisterschule besuchen und sich dort zum Meister seines Fachs ausbilden lassen.

Sein außergewöhnliches Gesellenstück fand bei der „Gute Form“-Jury große Aufmerksamkeit und lag nur zwei Punkte hinter dem Siegerstück. Dabei handelte es sich um eine Kaffee-Bar, die David Schouten aus Bedburg-Hau (Gossens GmbH, Innenausbau-Objekteinrichtung in Goch-Asperden) entworfen und gebaut hat. Matthias Bongertmann aus Kalkar (Heinirch Görtzen e.K., Inh. Marius Janßen, Kalkar) erhielt mit seinem Gesellenstück „Grab an Go“ den dritten Preis. Der vierte Preis gingan Jan-Matthis Rupprecht aus Neukirchen-Vluyn, der seine Ausbildung im Tischlerbetrieb Knoor GmbH, Rheurdt absolvierte. Sein Hängesideboard aus massiver Eiche, mit beschichteten Fronten aus schwarzem Linoleum, wurde aufgrund der zeitlosen und modernen Optik mit zahlreichen Punkten von den Jurymitgliedern belohnt. Hinzu kam, dass die Jurymitglieder beim Öffnen der Türen eine aufwendige und anspruchsvolle Gestaltung der inneren Fächer sahen.

Eine Belobigung für seinen „Feuertisch“ erhielt Marius Knoor aus Rheurdt. Ausgebildet wurde Marius bei Tischlermeister Jan Teuwsen in Issum. Der Nachwuchstischler präsentierte der Jury mit seinem Feuertisch ein außergewöhnliches Gesellenstück im Industrie-Look. Das Metallgestell dazu hatte Marius ebenfalls selbst angefertigt. Die gute Kombination der ausgewählten Materialen, kombiniert mit der pfiffigen Idee, einen Gasbrenner in der Mitte des Tisches eine Feuerstelle zu errichten, begeisterte die Jury. Joost Klinkhammer aus Rees (Innenausbau Janssen GmbH & Co.KG in Rees) erhielt ebenfalls eine Belobigung für seinen selbst angefertigten „Schreibtisch in Kirschbaum und Anthrazit“.

Unter www.tischler-kle.de gibt es eine Online-Ausstellung aller Gesellenstücke der Sommergesellenprüfung 2022.

(RP)
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