Stadtt will Camper versorgen Nettetal will mehr Plätze für Wohnmobile schaffen

Nettetal · Dank vieler Naturflächen ist Nettetal ein attraktives Ziel für Besucher. Andererseits schränken Schutzgebiete auch die verfügbaren Flächen für Campingmobile ein. Die Stadt möchte ihnen gerne einen größeren Platz erschließen.

Die Stadtverwaltung ist auf der Suche nach einem größeren Platz für Wohnmobile.

Die Stadtverwaltung ist auf der Suche nach einem größeren Platz für Wohnmobile.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Viele Seen, viel Wald und andere schöne Naturflächen, das Ganze an der Grenze zu den Niederlanden – das sind lauter gute Gründe für Camper, nach Nettetal zu kommen. Von den Besuchern können auch die tourismusnahen Händler und Dienstleister in der Stadt profitieren. Geben doch Reisemobil-Touristen alleine schon bei einer Tagesreise ohne Übernachtung im Schnitt 39,30 Euro pro Kopf und Tag an ihrem Ziel aus. Das hat zumindest die Stadtverwaltung einschlägigen Statistiken entnommen. Allein: In Nettetal gibt es derzeit zu wenige Plätze, an denen Reisemobile campen können. Die Stadt würde das gerne ändern und einen Platz einrichten, auf dem 20 bis 30 Reisemobile unterkommen können und auch die nötige Infrastruktur vorfinden. Eine Machbarkeitsstudie soll nun die Chancen un Kosten dieses Projekts klären.

Die vielen natürlichen Reize Nettetals sind bei diesem Thema Fluch und Segen zugleich. Denn so verlockend die Natur ist, schränken Schutzgebiete auch die Zahl der Flächen ein, die für eine Ausweisung als Wohnmobil-Stellplatz infrage kommen. Hinzu kommt: Die Stadt Nettetal verfügte in der Vergangenheit über zwei Campingplätze am De Wittsee und am Quellensee, allerdings vorwiegend für Dauercamper. Der Betrieb des Campingplatzes am Quellensee wurde 2022 eingestellt und die Anlage abgerissen. Mithin bleiben nach einer Bestandsaufnahme der Stadt derzeit nur noch an folgenden Standorten Stellplätze übrig: Wanderparkplatz am Nettebruch, Breyeller Straße in Lobberich; Wohnmobilstellplatz Flothend 1, Lobberich (drei Stellplätze); Kinderbauernhof Steffens, Hülst 16, Kaldenkirchen (drei Stellplätze) und Parkplatz am Krickenbecker See, Krickenbecker Allee 38, Hinsbeck (sechs Stellplätze).

Der Mangel an Plätzen beschäftigt die Stadt schon seit einiger Zeit. Sie habe diverse potenzielle Standorte in den Stadtteilen Kaldenkirchen, Hinsbeck, Lobberich und Breyell geprüft, sagt sie. Ergebnis: „Leider erfüllten diese Plätze die Kriterien zur Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes (Größe, Bodenbeschaffenheit, Attraktivität, Lage zum Zentrum, naturnah) nicht annähernd oder waren aus planungsrechtlichen Gründen nicht realisierbar.“ Nun soll die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie Eignung eines Platzes in der Nähe des Grenzwaldes klären.

Wie beliebt Camping-Urlaub ist, zeigen weitere von der Stadt präsentierte Statistiken: 2021 wurden in Deutschland fast 25.000 Caravans und rund 82.000 Reisemobile neu zugelassen. Dazu trug auch die Pandemie bei, da viele Menschen Urlaub in der eigenen rollenden Unterkunft für sicherer hielten.

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