Projekt in Hinsbeck Paten für Restaurierung der Hinsbecker Krippe gesucht

Hinsbeck · Die Landschaftskrippe von Gerd Krüx aus dem Jahr 1921 ist ein seltenes künstlerisches Kleinod. Doch die Restaurierung der Figuren ist nach Auskunft eines Experten aufwändiger als erwartet. Hinsbecker, denen „ihre“ Krippe aus der Kirche St. Peter ans Herz gewachsen ist, können für die Restaurierung Patenschaften übernehmen.

 Auch der Ochse in der Hinsbecker Krippe ist an seinen vier Beinen stark beschädigt.

Auch der Ochse in der Hinsbecker Krippe ist an seinen vier Beinen stark beschädigt.

Foto: Heinz Koch

Die Restaurierung der fast 100 Jahre alten historischen Landschaftskrippe der Pfarrkirche St. Peter Hinsbeck ist nach einer Expertise des Kevelaer Polychromateurs und Krippenbauers Hans Rommen aufwändiger als erwartet. Neben den äußerlich sichtbaren Schäden sind auch unter den Kleidern, insbesondere an Armen und Beinen, große Schäden entstanden. Diese wurden nun von Rommen, bei dem die 58 Figuren zur Beurteilung der Schäden und Erstellung eines Kostenvoranschlages momentan lagern, ermittelt. Ein Krippenteam aus fünf interessierten Hinsbecker Bürgern hat sich dieser Aufgabe angenommen.

Da sich viele Hinsbecker für „ihre“ Krippe interessieren, möchte man allen die Möglichkeit geben, sich durch Patenschaften an der Restaurierung zu beteiligen. Diese betragen je Figur zwischen 10 Euro (für ein Schaf) und 100 Euro (für Figuren, Tiere usw.). Die Organisation liegt bei Rainer Klingen, der die Anfragen koordiniert und die Liste der Patenschaften führt. Bisher sind Patenschaften für rund 65 Prozent der Figuren eingegangen, viele davon auch für Kinder oder Enkel, die so an diesem Gemeinschaftswerk beteiligt werden. Interessierte können sich bei Rainer Klingen, Telefon 02153-6913, melden und sich eine Patenschaft sichern. Nach Fertigstellung der Krippe erhält jeder Unterstützer eine Urkunde über die mit seiner Patenschaft restaurierte Figur. Die Arbeit darf jedoch erst begonnen werden, wenn über einen vom Krippenteam beim Land NRW gestellten Antrag auf einen Heimatscheck über 2000 Euro entschieden wurde. Auf den Bescheid warten nun alle.

Die in eine detailreiche Landschaft eingebettete Krippe in der Hinsbecker Pfarrkirche St. Peter ist ein künstlerisches Kleinod. Sie wurde 1921 vom Oirlicher Bauern Joseph Thodam gestiftet. Der akademische Bildhauer Gerd Brüx aus Kleve, dessen Bruder Joseph einige Jahre später das Hinsbecker Kriegerehrenmal im Friedenspark erbaute, stellte die Figuren nach einem von ihm patentierten Verfahren aus Papier, Cellulose, Gips und Leim her. Es sind vier von ihm nach diesem Verfahren hergestellte Krippen bekannt. Heute existiert neben der Hinsbecker nur noch eine, die im Hause einer Enkelin des Künstlers in Berlin steht.In den vergangenen fast 100 Jahren wurde die Krippe gehegt und gepflegt. Zu besichtigen ist sie in der Vorweihnachtszeit beim Nettetaler Krippenweg.

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