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Vor dem Schulstart So kommt Ihr Kind sicher zur Schule

Moers · Heute geht die Schule los. 3755 i-Dötzchen im Kreis und viele weitere Schüler müssen sich auf einen neuen Schulweg einstellen. Verwaltung und Polizei rufen Eltern dazu auf, den Nachwuchs möglichst nicht mit dem Auto zu bringen.

 Zwei Schüler warten aufmerksam an einer Straße.

Zwei Schüler warten aufmerksam an einer Straße.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Mit dem Ende der Sommerferien beginnt am heutigen Mittwoch auch wieder die Zeit, in der sich in Moers tausende Schüler an einen neuen Schulweg gewöhnen müssen. Polizei und Kreisverkehrswacht appellieren vorher noch einmal an deren Eltern, ihre Kinder zu unterstützen. „Es ist wichtig, den Schulweg mit dem Kind zu üben“, sagt Andrea Margraf, Sprecherin der Polizei Wesel. Sie betont aber auch: „Genauso wichtig ist es, dass die Kinder lernen, den Weg alleine zu bestreiten. Es ist mittlerweile leider für viele Eltern total schwierig, das einzusehen.“

So habe es in den vergangenen Jahren einen starken Trend dazu gegeben, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt vor den Schulhof fahren – sogenannte Elterntaxis. „Die Elterntaxis sind mit unser größtes Problem“, sagt Thorsten Schröder, Stadtsprecher von Moers, im Bezug auf sichere Schulwege. Pkw vor der Schule würden nicht nur für Stau sorgen, sondern auch eine erhebliche Gefahr für die Kinder darstellen – gerade weil immer mehr Eltern SUV fahren. „Große Autos sind besonders gefährlich, weil es schwer ist, darin den Überblick zu behalten. Kinder verschwinden teilweise komplett im toten Winkel“, sagt Schröder.

An den ersten Tagen des neuen Schuljahrs wird die Polizei, laut einer Mitteilung, „mit allen zur Verfügung stehenden Kräften“ die Schulwege der Kinder sichern. Die Beamten werden die Kinder beobachten, Hilfe leisten und auf sichere Querungsstellen und Gefahrenstellen hinweisen. Besonders im Fokus stehen dabei die 3755 Kinder, die im Kreis Wesel neu eingeschult werden und die vielen Tausend Kinder, die nun auf eine weiterführende Schule wechseln und sich an neue, oft längere Wege gewöhnen müssen. „Wir sind vorher bereits in die Kitas gegangen und haben auch die Eltern mit ins Boot genommen“, sagt Andrea Margraf.

Derweil arbeitet die Stadt Moers weiter an ihrem 2016 ins leben gerufene Projekt Schulwegsicherung. Dabei wird eine Prioritätenliste, die derzeit 17 Schulen umfasst, abgearbeitet – Ziel ist es, die Infrastruktur dort zu verbessern und den Weg ungefährlicher zu machen. Dabei werden Schilder aufgestellt, sogenannte Elternhaltestellen eingerichtet, Zebrastreifen angelegt, teilweise auch Kreisverkehre gebaut. An vielen Stellen würden auch verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Die Stadt beschäftigt zudem zehn hauptamtliche Schülerlotsinnen und -lotsen. An sieben Schulen sorgen sie dafür, dass die Kinder sicher über die Straße kommen.

Ein Pilotprojekt an der Eschenburgschule in Asberg sei bereits sehr weit entwickelt, an der Eichendorffschule, der Dorsterfeldschule und der Grunschule Hülsdonk seien verschiedene Maßnahmen in der Umsetzung. „Leider haben wir eine relativ kleine Straßenverkehrsbehörde, deswegen können wir nicht so schnell arbeiten, wie wir es gerne hätten“, sagt Thorsten Schröder. Er betont, dass der Bring- und Abholverkehr vor den Schulen das größte Problem für das Projekt ist: „Ohne die vielen Elterntaxis müssten wir an den meisten Stellen nichts machen.“

In die gleiche Kerbe stößt ein Appell, den in Wesel Landrat Ansgar Müller, die Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Frank Schulten, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht, erstmals gemeinsam unterzeichnet haben. Im Kern soll er die Eltern dazu animieren, das Auto stehen zu lassen und die Kinder frühzeitig zur Selbstständigkeit zu erziehen. „Ich hoffe, dass sich das auch so manche Helikoptereltern zu Herzen nehmen“, sagt Andrea Margraf.

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