Gegen Einweg-Plastik Moers auf dem Weg zur plastikfreien Kirmes

Moers · Knapp 30 Tonnen Müll werden die Besucher ab Freitag auf der Moerser Kirmes produzieren. Stadt und Gastronomen möchten, dass so wenig Plastik wie möglich darunter ist.

 Auch bei der Moerser Kirmes noch im Einsatz: Plastik-Geschirr und besteck aus Kunststoff.

Auch bei der Moerser Kirmes noch im Einsatz: Plastik-Geschirr und besteck aus Kunststoff.

Foto: dpa/Alexander Heinl

Plastikvermeidung ist in diesen Tagen in aller Munde. Da bildet auch die Moerser Kirmes keine Ausnahme, die am Freitag beginnt. Die Veranstalter rechnen mit rund 30 Tonnen Müll, die die erwarteten 500.000 Besucher wohl hinterlassen werden. Plastikbecher sollen ab diesem Jahr allerdings nicht mehr dabei sein. „In diesem Jahr ist es zum ersten Mal so, dass unsere zwölf Ausschankbetriebe gar keine Plastikbecher mehr benutzen“, sagt Michael Birr, Chef des Stadtmarketings.

Schon seit Jahren würden die Gastronomen verstärkt auf Gläser setzen, die gegen eine Pfandgebühr ausgegeben werden. „Bei Bier und Cola haben wir das ja schon länger so gemacht“, sagt Michael Zajuntz, der den Kö-Treff am Königlichen Hof betreibt. Nun habe er komplett umgestellt: „Unsere Cocktails gab es bisher in Plastikbechern. Jetzt wird es hier Becher und Strohhalme auf Milchsäurebasis geben“, verrät der Schausteller. Die seien äußerlich kaum von den herkömmlichen Bechern zu unterscheiden, allerdings biologisch abbaubar. „Von den Kosten her sind die Becher natürlich ein bisschen teurer“, sagt Zajuntz, „aber der Umwelt zuliebe machen wir das.“ Schließlich wolle er seinen Teil zu einem sauberen Planeten beitragen: „Wenn jeder sich ein bisschen beteiligt, dann klappt es auch. Ich habe auch einen Sohn, der 21 ist und sein ganzes Leben noch vor sich hat.“ Teurer werde er seine Getränk nicht machen. Beim Essen hätten die Gastronomen ebenfalls reagiert: „Pommesschalen sind bei uns längst kompostierfähig, dazu benutzen wir nur noch Pieker aus Holz.“

Michael Birr lobt den Einsatz der Schausteller, die sich mit viel Kreativität um Alternativen bemühen: „Da ist ein Umdenken da, das Jahr für Jahr stärker wird. Ich will nicht sagen, dass wir eine saubere Kirmes haben, denn das ist schwierig. Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Neben den Gastwirten appelliert er aber auch an die Besucher, auf ihren Müll zu achten: „Wichtig ist nicht nur, weniger Müll zu produzieren, sondern ihn auch richtig zu entsorgen. Also nicht im Wasser oder auf der Wiese, sondern in den vorgesehenen Behältern.“

manchmal ist der Einsatz der Kehrmaschine notwendig, um den Müll zu beseitigen .

manchmal ist der Einsatz der Kehrmaschine notwendig, um den Müll zu beseitigen .

Foto: dpa/Paul Zinken
Kaffebecher und Plastikschalen stapeln sich.

Kaffebecher und Plastikschalen stapeln sich.

Foto: dpa/Gregor Fischer

Wie in den Vorjahren wird das Stadtmarketing gemeinsam mit der Enni auch aktiv für umweltschonendes Verhalten werben. Komissar Clean wird mit seinem Team auf dem Rummel „ermitteln“ und Besucher für den Umgang mit Abfall sensibilisieren. Dazu wird es Promo-Videos geben und auf der großen LED-Wand auch für die korrekte Müllentsorgung geworben werden. Die 30 eigens für die Kirmes aufgestellten Abfallbehälter wird die Enni täglich leeren. Straßen, Gehwege und die drei Veranstaltungsplätze werden zudem an jedem Morgen gereinigt.

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