Meinung Grüne Bürgermeisterkandidatin in Moers Die Nominierung von Diana Finkele ist ein Coup

Moers · Für den in dieser Woche frisch gekürten SPD-Bürgermeisterkandidaten Ibrahim Yetim ist die Entscheidung der Grünen eine schlechte Nachricht. Diana Finkele, die als parteilose Kandidatin antreten soll, dürfte den 54-Jährigen Stimmen kosten.

 Museumsleiterin Diana Finkele will als parteilose Kandidatin für die Grünen antreten.

Museumsleiterin Diana Finkele will als parteilose Kandidatin für die Grünen antreten.

Foto: Gudrun Tersteegen

Liebe Mitmoerser, hinter uns liegt eine Woche der wichtigen Entscheidungen und überraschenden Nachrichten. Hände hoch: Wer hätte damit gerechnet, dass die Moerser Grünen Diana Finkele als Bürgermeisterkandidatin nominieren? Mit dieser Personalie ist dem Vorstand ein echter Überraschungscoup gelungen.

Die gelernte Historikerin, die 2004 als Museumsleiterin aus Sachsenheim im Großraum Stuttgart nach Moers kam und seit Januar 2013 Leiterin der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung „Bildung“ ist, flog bis zur entscheidenden Mitgliederversammlung am Donnerstagabend komplett unter dem öffentlichen Radar. Dabei wurde die spannende Frage: „Was machen eigentlich die Grünen?“ in den vergangenen Monaten immer wieder gestellt. Noch kurz vor Weihnachten schien weit und breit kein geeignetes „grünes“ Personal in Sicht. Die Grünen, hieß es, wollten abwarten, wie sich die SPD entscheidet. Seit Mittwoch wissen wir, dass der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Bürgermeister Ibrahim Yetim für die Sozialdemokraten ins Rennen um den Verwaltungschefposten geht.

Für Yetim ist die Entscheidung für Finkele eine schlechte Nachricht. Theoretisch hätte es nämlich auch sein können, dass die Grünen den SPD-Kandidaten mangels eigener Optionen mit unterstützen. Diana Finkele, die als parteilose Kandidatin antreten soll, dürfte den 54-Jährigen Stimmen kosten. Am Ende könnte alles auf eine Stichwahl zwischen Bürgermeistermeister Christoph Fleischhauer (CDU) und  seinem sozialdemokratischen Herausforderer herauslaufen. Die Grünen trauen Finkele derweil grundsätzlich alles zu.

„Seit Donnerstagabend sind sich die Moerser Grünen sicher, Unmögliches möglich machen zu können“, sagt Parteichefin Gudrun Tersteegen. „Es ist gar nicht nur der landauf, landab gespürte Aufwind für grüne Politik, sondern vielmehr die Person an sich. Mit Diana Finkele tritt als parteilose Kandidatin für uns eine Frau an, die für das wertvolle demokratische Verständnis, für Bildung und Geschichte in den letzten 15 Jahren in Moers als Museumsleiterin und Leiterin des Eigenbetriebs Bildung nachweislich hervorragende Arbeit geleistet hat.“

Und die 48-Jährige könne mehr, sagt Tersteegen. Fernab von jeglichem politischen Populismus und Eitelkeit gebe sie sachlich und gewissenhaft auf die drängenden Fragen in diesen neuen, schwierigeren Zeiten Antworten – Antworten, die jeder verstehen kann. „Sie verfügt genau über das nötige Maß an Integrität, Verlässlichkeit und Unaufgeregtheit, das Wähler brauchen, um wieder Vertrauen in Politik und Spaß an der Demokratie gewinnen zu können. Eine idealere Kandidatin könnten wir nicht nominieren.“

Julia

Hagenacker

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